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Heimsport

5 Heimsport-Aktivitäten für Lockdowns, kalte Wintermonate und überhaupt!

Früher machte ich mehrmals die Woche Sport. Meist sogar täglich! Ich war regelmäßig im Fitness-Studio und beim Kampfkunst-Training. Aber vor zweieinhalb Jahren änderte sich das. Ein Umzug, neue Tagesabläufe, neuartiger Arbeitsstress, nur alltagsrassistische und miese Sportclubs in der Nähe…

Für die Idee, den Sport auch einfach mal in den eigenen vier Wänden unterzubringen, brauchte es (wie für so viele Anregungen zum Umdenken) einen Corona-Lockdown… Und so wurde ich seit Frühjahr 2020 zur passionierten Heimsportlerin! Hier stelle ich euch nun fünf meiner Lieblings-Home-Sportarten vor, die nicht nur den Körper und die physische Gesundheit unterstützen, sondern vor allem auch die mentale Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden fördern. Ach, und zudem machen sie jede Menge Spaß!

1. Bodyweight Training

Das Training mit dem eigenen Körpergewicht ist die im Grunde älteste Sportart der Welt. Optimal fürs Heimsporteln, weil du erst einmal nichts weiter brauchst als dich selbst! Deswegen auch als zu langweilig befürchtet, gibt es hier eigentlich eine riesige Vielfalt an abwechslungsreichen Cardio-, Core- und Muskel-Trainings. Es geht weit über Push-Ups, Sit-Ups und Kniebeugen hinaus – versprochen!  Lust und Laune sind inklusive!

Anleitung: * Trainings-Videos auf Videoplattformen * Live-Sessions mit Trainer:innen über Social Media Kanäle * Fitness-Apps & -Portale mit mehrwöchigen/-monatigen Programmen * Bücher & DVDs mit Trainingsanleitungen (auch in Bibliotheken verfügbar)

Benötigt: Eine Matte kann hilfreich sein für Bodenübungen¹.

¹Anstatt einer Matte reicht auch erst einmal Teppich, Handtuch oder Decke als Unterlage.

Heimsport

2. Yoga

Ein Klassiker, der immer noch voller Neuentdeckungen steckt ist Yoga! Es stärkt unsere Nerven- und Immunsysteme, bringt Körper und Psyche in Einklang, hilft bei Stress, Unruhe und Ängsten, fördert Konzentration und Ausgeglichenheit, unterstützt Atemsystem und Kreislauf. Aktuell entdecken viele zudem das Kemetic Yoga für sich, ein alt-ägyptisches Yoga-System, das eine Kombination aus körperlichen Bewegungen, tiefen Atemtechniken und Meditation beinhaltet und noch stärker auf die Heilung von Körper und Geist sowie Selbstentwicklung und -entdeckung eingeht.

Anleitung: * Yoga-Videos auf Videoplattformen * Live-Sessions mit Trainer:innen über Social Media Kanäle * Fitness-Apps & -Portale mit mehrwöchigen/-monatigen Programmen * Bücher & DVDs mit Yoga-Anleitungen (auch in Bibliotheken verfügbar)

Benötigt: Eine Matte ist hilfreich¹. (Für Fortgeschrittene gibt es dann noch Yoga-Kissen, -Blöcke, -Räder und allerlei).

3. Hooping / Reifen

Der große Reifen, manchmal auch beschrieben als das älteste Sport- und Spielgerät der Welt, das seit Tausenden von Jahren in verschiedenen Kulturen und Bewegungsformen immer wieder auftaucht , hat 2020 mal wieder ein Comeback hingelegt. Insbesondere jene Reifen mit zusätzlichem Gewicht, sowie Noppen und Massagefunktion sind derzeit beliebt, da sie zusätzlich zum Spaßeffekt, auch die Bauch- und Rückenmuskulatur besonders stärken. Neben dem Hüftkreisen kann der Reifen außerdem auch für weitere Muskel- und Dehnübungen eingesetzt werden.

Hooping kann mensch super allein als Sport betreiben; aber als Bonus, wer doch gemeinschaftlich trainieren will, hat dann ja wenigstens gleich alle Corona-Mindestabstände eingehalten, da der um den Körper kreisende Reifen automatisch fürs Abstandhalten sorgt, ein passender Sport für 2020! 😉

Anleitung: * Hooping-Videos auf Videoplattformen * Live-Sessions, Tipps & Anleitungen von Trainer:innen / Influencer:innen über Social Media Kanäle * funktioniert auch super ohne weitere Anleitung beim Musikhören, Podcast-Lauschen, Fernsehen, Tanzen, einfach so mal zwischendurch…

Benötigt: Hooping-Reifen gibt es in Preiskategorien von sehr günstig bis relativ teuer, bei den Modellen für Fortgeschrittene. Aber beim Kauf aufpassen, wegen dem aktuellen Trend kursieren derzeit viele Fake-Marken und Billigreifen mit schlechter Qualität, die schnell kaputt gehen. Hier lohnt es sich vor Kauf ein bisschen zu recherchieren und manche handwerklich begabte Menschen bauen sich ihre Reifen sogar selbst.

Übrigens: Das Hüftkreisen, Bewegen und Tanzen mit großen Reifen gab es schon ab 3000 Jahren vor unserer Zeitrechnung im Alten Ägypten, Antiken Griechenland, Römischen Reich, und bei den First Nations und Indigenen Völkern Nordamerikas. Der Begriff „Hula Hoop“ allerdings wurde in den 1950er Jahren von einer amerikanischen Spielzeugfirma verbreitet, die sich dabei am Namen der Hawaiianischen Hula-Tänze bediente. Deshalb vermeide ich gerne diese etabliertere Bezeichnung.

4. Kurzhantel Training

Ein Kraft- und Widerstandstraining mit kleinen, praktischen Hanteln, das insbesondere den Kraft- und Muskelaufbau fördert. Jetzt aber nicht gleich ans Bodybuilding denken, dafür braucht es schon wesentlich schwereres Equipment. Kurzhanteln dagegen wiegen meist zwischen 0,5kg und 10kg und eignen sich auch super, um zum Beispiel Bodyweight-Training zu ergänzen und weiter auszubauen. Vorteile vom Kurzhanteltraining sind unter anderem das gezielte Training von bestimmten Muskelgruppen, stärkerer Trainingseffekt in kürzerer Zeit und das Gefühl großartig zu sein, weil du Gewichte stemmen kannst.

Anleitung: * Trainings-Videos auf Videoplattformen * Fitness-Apps & -Portale mit mehrwöchigen/-monatigen Programmen * Bücher & DVDs mit Trainingsanleitungen (auch in Bibliotheken verfügbar)

Benötigt: Für Anfänger:innen am besten mit leichten Kurzhanteln einsteigen, die gibt es relativ kostengünstig. Außerdem reichen für den Anfang auch erstmal Wasserflaschen gefüllt mit Wasser, Kies oder Sand, zum Beispiel. Eine Matte kann hilfreich sein für Bodenübungen¹.

Heimsport

5. Tanz Workouts

Tanzen ist eigentlich immer gut, oder? Ich meine jetzt aber nicht das grundsätzliche durch die Wohnung Tanzen, beim Kochen, oder Duschen oder Prokrastinieren, sondern richtige Tanz-Workouts, inklusive Aufwärmen, Anleitung und oft, zum Beispiel, auch dem Lernen von kurzen Choreografien. Außerdem kann mensch sich so großartig an verschiedenen Tanzstilen und -bewegungen ausprobieren. Also Musik aufdrehen, loslassen und richtig auspowern, denn zu Hause im Lockdown gilt ja wohl mehr denn je das Motto „Dance Like Nobody’s Watching“ (tanze, als würde niemensch zuschauen)!

Anleitung: * Tanz-Workout-Videos auf Videoplattformen * Live-Sessions mit Trainer:innen über Social Media Kanäle * Fitness-Apps & -Portale mit mehrwöchigen/-monatigen Programmen * Tanz-Workout DVDs (auch in Bibliotheken verfügbar)

Benötigt: Meistens gar nichts. Einige Tanzstile benutzen Zubehör wie Tücher, Röcke oder hohe Schuhe beispielsweise, aber du tanzt, wie du willst!

Also bevor es zurück ins Fitnessstudio oder den gemeinsamen Tanzunterricht gehen darf oder soll, nicht aufgeben, sondern heimsporteln; dein Körper und Geist wird es dir danken!

Tessa-Hartig

Tessa

Tessa Hart(ig) ist eine Kulturmacherin aus Berlin, die bisher auch je ca. ein Jahrzehnt ihres Lebens in Brüssel (Belgien) und London (UK) gelebt hat. Derzeit treibt sie sich wieder in Berlin rum und ist die Projektleitung von AfroPolitan Berlin (DE), Executive Director vom Bread & Roses Theatre in London (UK), sowie Künstlerische Leitung vom länderübergreifenden Kollektiv Goblin Baby Co. Als Autorin hat sie neben RosaMag bereits für verschiedene Online Magazine geschrieben und zum Sammelband „Hear Me Now: Audition Monologues for Actors of Colour” (Oberon Books) beigetragen, sowie auch zahlreiche englischsprachige Theaterkurzstücke geschrieben. Neben dem Kulturmanagement hat sie zahlreiche Performance- und Filmprojekte umgesetzt bzw. daran mitgewirkt und ist im Bildungs-, Empowerment- und Vermittlungsbereich tätig. Tessa hat einen MFA in Acting International von der East 15 Acting School / University of Essex, sowie einen BA in Theaterwissenschaft von der Freien Universität Berlin, wo sie seit 2020 auch promoviert zum Thema “Diasporadical Stages – Contemporary Afropean Theatre & Performance” (AT), über die zeitgenössische Arbeit Afro-Europäischer Theatermacher:innen. In ihren Projekten widmet sie sich insbesondere dem Erlangen von Teilhabe, Gehör und Sichtbarkeit für Menschen, die auf unterschiedlichste Weise Erfahrungen von struktureller Diskriminierung machen müssen, gesellschaftlich und kulturell marginalisiert werden. Bisher setzt sie sich vor allem ein für Schwarze und intersektional-feministische Perspektiven, sowie jene von Gewaltüberlebenden. Ebenso beschäftigt sie sich mit der Konzeption und Entwicklung von neuen Kulturprojekten und Strukturen. Für RosaMag schreibt Tessa zu Themen rundum Kultur und dem alltäglichen Leben. Social Media: @TessaSweetHart

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