Die Nachhaltigkeitsliste für eine gesunde Afropflege
Pflege für Afrohaare ist teuer und laut unserer kürzlichen Recherche auch teilweise gesundheitsschädigend. Daher starten wir diese Woche mit einer kleinen Aufklärungsliste. Sie hilft euch dabei herauszufinden, auf welche Stoffe ihr bei dem nächsten bevorstehenden Einkauf eurer Pflegeprodukte achten solltet. Von hormonell wirkenden Substanzen, allergieauslösenden Duftstoffen, die krebsfördernd sind sowie Mikroplastik. Natürlich sind die in den einzelnen Produkt enthaltene Menge dieser Stoffe in der Regel sehr gering und machen noch nicht krank. Doch in der Praxis finden sich in jedem fünften Produkt gleich mehrere hormonell wirksame Chemikalien wieder. Das macht es zu einem ernstzunehmenden Problem. Hier gibt es unsere No-Go-Liste für den Afropflege-Einkauf:
Parabene
Damit unsere Pflegeprodukte lange halten, verwendet die Kosmetikindustrie Konservierungsstoffe, allerdings beeinflussen diese unseren Hormonhaushalt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat erst kürzlich rund 21.000 Produkte neu untersucht und in 18 Prozent davon – also in etwa jedem fünften Produkt – hormonell wirksame Chemikalien gefunden und die meisten davon waren Parabene. Da eine britische Studie im Jahr 2004 den Zusammenhang zwischen parabenhaltige Deos mit dem Auftreten von Brustkrebs in Verbindung brachte, reduzierten die Pflegehersteller*in weltweit den Stoff in ihren Produkten.
Parabenfreie Afropflegehersteller*innen sind unter anderem: Cantu, SheaMoisture, DevaCurl sowie JessiCurl und auch in Kosmetika, wie Fenty Beauty. Laut der BUND-App “ToxFox” – wärmste Empfehlung, falls ihr sichergehen möchtet, sind in den zehn größten Kosmetikhersteller*in, wie „dm“ (Alverde, Balea), „unilever“ (Dove, duschdas, Rexona etc.) und „Rossmann“ (Isana, Alterra) der geringste Anteil von Parabenen enthalten. Es wird, es wird. Doch um auf Nummer sicherzugehen, kannst du Parabene, wie folgt erkennen:
Duftstoffe
Duftstoffe sind gar nicht mehr wegzudenken. Sie sind im Duschgel, Deodorants, Cremes und natürlich in vielen Haarölen und Anti-Frizz-Mouse enthalten. Wie alle möchten wir, wie eine frische Brise duften, doch laut den Forschungsergebnissen der DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.) wurden 26 natürliche und synthetische Duftstoffe identifiziert, von denen vier Stoffe als hochpotente und sieben Stoffe als potente Allergene gelten. Diese Stoffe können allergische Reaktionen wie Rötungen, Juckreiz, Bläschen oder Schwellungen hervorrufen. Daher unterliegen sie der Deklarationspflicht und müssen somit in den Inhaltsstoffen einzeln aufgelistet werden, was gut für uns ist, damit wir sie bei unserem Shoppingspaziergang auch entdecken können. Potenziell gefährlich sind darüber hinaus auch künstliche Moschus-Düfte (polyzyklische Moschusverbindungen). Sie wirken sich nicht nur auf den menschlichen Körper aus, sondern auch auf die Umwelt. “Parfum“ oder „Fragrance“ stehen darüber hinaus durch Tierversuche im Verdacht, sich auf den Hormonhaushalt auszuwirken und sogar krebserregend zu sein. Afropflegeprodukte ohne Duftstoffe zu finden, ist schwierig. Hier sind alle Namen:
Plastik / Mikroplastik
Mikroplastik kommt, trotz immer größer werdender Kritik, immer noch häufig in konventionellen Kosmetikprodukten vor. Von Peelings, Zahncremes, aber auch in Foundation, Mascara und Puder. Bei Mikroplastik handelt es sich um winzige Kunststoffpartikel, die viele Kosmetikhersteller ihren Produkten zu setzen – etwa als kleine Kügelchen im Peeling oder als Füllstoffe. Das größte Problem ist, dass Kläranlagen Mikroplastik derzeit nicht aus dem Abwasser filtern können. Somit gelangen die Kunststoffe in die Umwelt und vor allem in die Meere. Dort verbleiben sie hunderte von Jahren. Die Auswirkungen die sie dabei bei Meeresorganismen anrichten, ist noch nicht gänzlich erforscht. Allerdings gelangt Mikroplastik über die Atmosphäre und durch die Nahrungskette wieder in unsere Körper.
Silikone
Silikone sind aus der Haarpflege kaum noch wegzudenken. Dabei handelt es sich um einen aus Erdöl gewonnener Kunststoff, die sogenannte Polymere. Da sie eine relativ große Molekülstruktur besitzen, haben sie eine abdichtende, versiegelnde Wirkung. Silikone legen sich als feine Schicht um jedes einzelne Afrohaar und glätten so auch abstehende Hornhautschüppchen. Dadurch wird das Licht besser reflektiert, was für einen gesunden Glanz und ein seidenweiches Gefühl sorgt. Der Wow-Effekt! Allerdings schädigt es auf Dauer deine Afrohaare und insbesondere der Kopfhaut. Diese ist ein wichtiges Entgiftungsorgan, doch werden durch die Silikone versiegelt. So können Schweiß und Schadstoffe nicht mehr über die Poren ausgeschieden werden. Die Folgen sind juckende, gereizte und brennende Kopfhaut. Dabei lautet die Faustregel: Keine gesunde Kopfhaut, keine gesunden Haare. Sobald du dich für einen Silikon-Entzug entscheidest, musst du dich ganze drei Monate auf “bad hair” einstellen. Denn von Waschgang zu Waschgang kommt der wahre Zustand deiner Afrohaare zum Vorschein – brüchig und kraftlos. Dem kannst du mit einer Kopfmassage entgegenwirken, um deine Durchblutung anzuregen. Silikone verbergen sich hinter Bezeichnungen wie Methicone oder Dimethicone. Vor allem cyclischen Siloxanen wie zum Beispiel Cyclotetrasiloxane (D4) oder Cyclopentasiloxane (D5) werden mit negativen Eigenschaften auf die Gesundheit und die Umwelt in Verbindung gebracht. Sie werden als wassergefährdend eingestuft und sind schwer abbaubar. Der Stoff D4 beeinträchtigt Studien zufolge vermutlich die Fruchtbarkeit.
Die RosaMag Schadstofffreie Afro-Einkaufsliste
Wissen ist Macht, daher folgt nun eine kleine Liste, der Stoffe, die als Gesundheitsschädigend erforscht wurde oder wo es noch keine definitiven Studien gibt, sondern lediglich Vermutungen. Diese Liste werden wir kontinuierlich Ergänzen. Solltet ihr weitere Stoffe oder Verbesserungen finden oder vorschlagen, dann hinterlasst gern einen Kommentar dazu. Wir freuen uns darauf gemeinsam mit euch daran zu arbeiten und einander zu empowern. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Obwohl wir viel Zeit in die Recherche gesteckt haben, besteht keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.
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