Schwarz wird großgeschrieben – Wir machen ein Buch, warum eigentlich?
Bild: Storyloop
Es ist schwer, den einen Moment zu beschreiben, in dem die Idee zu diesem Buch entstanden ist. Eigentlich waren es viele kleine Momente. Augenblicke, wie in einem Buchladen oder in einer Bibliothek zu stehen, umgeben von Büchern in denen Schwarze Menschen entweder gar nicht vorkommen oder eine unwichtige Nebenrolle voller Stereotype einnehmen.
Das Buchcover von Schwarz wird großgeschrieben
Es war die Sehnsucht, als Schwarze Person, Platz zu finden in den Bücherregalen der Dichter*innen und Denker*innen.
Als ich mit meiner verrückten Idee auf das RosaMag herantrat, war ich genervt von Stereotypedarstellung übers Schwarzsein. Ich hatte das Bedürfnis, sie zusammenzubringen, in einem Buch, das den Raum bietet für die verschiedenen Lebensrealitäten von Schwarzen Personen. Damals hätte wahrscheinlich niemand von uns gedacht, dass es real wird.
Es ist von uns und für uns! Es ist für dich!
Dann ging es an die Arbeit. Unzählige Meetings, Diskussionen, Gespräche, Emails. Das Kribbelgefühl setzte ein, je näher wir diesem Wunsch kamen. Schnell war klar: Wir brauchen dieses Buch. Als einen Kompass, der in unterschiedlichste Richtungen zeigt, als Inspiration für unseren und Deinen eigenen Weg als Schwarze FLINTA (Frau, Lesbe, Inter, Trans, Nichtbinäre, Agender). Wir können alles und müssen überhaupt nichts.
Bild: Storyloop
In diesem Buch ist Platz; für uns und unsere Geschichten. Es ist von uns und für uns! Es ist für Dich!
Mit „Schwarz wird großgeschrieben“ wollen wir einen Schritt weitergehen, aufbauend auf den Gedanken derer, die schon vor uns widerständig geschrieben haben, Sprache nutzten und Erfahrungen benannt haben. Unsere Schwarzen Geschwister, die uns den Weg geebnet und zeigten, wie wichtig es ist Schwarze Lebensrealitäten sichtbar zu machen und den Mut aufzubringen, die eigenen Geschichten zu erzählen.
Unsere Utopien für Schwarze Lebenswege erträumen und enge Schubladen verlassen
Wir wollen auch nach einem Black Lives Matter Jahr in dem viele von uns Antirassismusarbeit für weiße Menschen geleistet und für ihre Rechte gekämpft haben, etwas für uns tun. Niemandem etwas beweisen oder erklären zu müssen, außer uns selbst. Uns nach Innen richten, mit uns selbst beschäftigen und nicht durch den white gaze formen lassen. Denn auch wir haben einiges zu besprechen. Konflikte in unseren Communities zulassen und daran wachsen, uns austauschen was Schwarzsein überhaupt bedeutet, unseren Frust und unsere Freude teilen, unsere Utopien für Schwarze Lebenswege erträumen und enge Schubladen verlassen. Dabei wollen wir immer intersektional denken, denn genauso hat unsere Gesellschaft Konstrukte zum Beispiel rund um Sexualität, Geschlecht und Körper kreiert, die oft neben dem Schwarzsein keinen Raum haben dürfen.
Die Autor*innen von „Schwarz wird großgeschrieben,“ die wir in den nächsten Wochen vorstellen werden. Illustration von Sharonda Quainoo
Ein Mosaik Schwarzer Perspektiven
Es sind 20 FLINTA*, die mit ihren Texten genau das wagen: Alice Hasters, Anna Dushime, AnouchK ibacka Valiente, Celia Parbey, Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum, Ciani-Sophia Hoeder, Daddypuss Rex, Emilene Wopana Mudimu, Fatuma Musa Afrah, Jenner Hendrixx, Jena Samura, Katharina Oguntoye, Katya Lwanga, Melanelle B. C. Hémêfa, Meret Weber, Sarah Fartuun Heinze, SchwarzRund, Shaheen Wacker, Stefanie-Lahya Aukongo, Tessa Hart und Winnie Akeri.
Was ist es, das du mit den Schwarzen Communities besprechen möchtest? Welche Worte hätten deinem jüngeren Ich in der Auseinandersetzung mit ihrem Schwarzsein geholfen? Was willst du jungen Schwarzen FLINTA* heute mit auf ihren Weg geben? – Fragen wie diese haben die Autor*innen von Schwarz wird großgeschrieben in ihrem Schreiben geleitet. Es sind ihre Antworten und wiederum neue Fragen, die Schwarz wird großgeschrieben zu dem werden lassen, was es ist: Ein Mosaik Schwarzer Perspektiven, eine Momentaufnahme unserer Realitäten, ein Raum für uns, in dem wir alles sein können und nichts müssen.
Evein
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