Von Frauengefängnis, Drag Shows und Modernen Makeover- Meine Netflix Empfehlungen für Covid 19
Zu Zeiten von Corona Virus und Social Distancing ist Entertainment oftmals der letzte Strohhalm der uns bei Laune hält. Neben alten Lieblingsbüchern, Pinterest DIY und Buzzfeed Quizzen sind Streaming Serien das neue Highlight. Hier habe ich euch meine derzeitigen Favoriten für einen Binge-Marathon nach dem Home – Office zusammengestellt, natürlich mit BIPOC* Cast und spannendem Plot.
POSE
Eine Diagnose veranlasst Transgeschlechtliche Performerin Blanca, 1987 ihr eigenes Haus in der Ballroomszene von New York City zu gründen. Mit ihren ersten ‚Children‘ Damon, Angel und Lil Papi sowie der Unterstützung von Hobbydesigner Pray Tell findet sich langsam eine richtige kleine Familie zusammen.
Doch auch die Familie, die wir uns selbst aussuchen ist nicht von typischen Problemen befreit.
‚Pose‘ nimmt uns mit ins New York der späten 80er, eine bunte Zeit geprägt von Aids, Vogueing und Rassismus innerhalb der LGBTQ+* Community.
Pros: Ein Cast der größtenteils BIPOC*
Cons: Erst 2 Staffeln, we NEED more!
Rating: 10s, 10s, 10s across the board
ONE DAY AT A TIME
Dieses Familiendrama zeigt die Realität der US-amerikanischen Gesellschaft am Leben der kubanischen Familie „Alvarez“. Die alleinerziehende Mutter Penelope, die seit kurzem aus dem Armeedienst zurückgekehrt ist, kämpft mit der Erziehung ihrer zwei Teenager sowie dem Zusammenleben ihrer dramatischen Mutter und ihrer mentalen Gesundheit.
Hinzu kommen Themen wie LGBTQ+*, Rassismus, Trumps Migrationspolitik und der mangelnden Unterstützung von Armee Veteranen.
Pro: Die grandiose Performance von Rita Moreno als ‚Abuela‘
Cons: Wurde von Netflix nach Staffel 3 nicht verlängert, aber nach einer großen Online-Petition vom Sender ‚Pop‘ gerettet, der nun die vierte Staffel ausstrahlt.
RuPauls Drag Race
Seit 12 Staffeln krönt Drag Ikone RuPaul Charles nun schon den ‚Next Drag Race Superstar‘. Die Queens müssen sich in Bereichen wie Songwriting, Designen und Schauspiel in Challenges beweisen und sich mit ihren Performances in die nächste Runde kämpfen.
Um sich den letzten Platz zu schnappen, treten die beiden schlechtesten Perfomer der Woche im „Lip Sync for your life“ gegeneinander an.
Pro: Viele ebenfalls unterhaltende Spin-Offs unter anderem „All Stars“, und das normalisieren der Drag Kultur weltweit.
Cons: Ausschließen von Trans-Kandidaten, nach der Geschlechtsangleichung
Orange Is The New Black
Neben ‚House of Cards‘ eine der ersten erfolgreichen Serien aus dem Hause Netflix. Eine perfekte Binge-Watching Session und dazu vollgepackt mit Dramen, Flashbacks und der unfairen Realität des amerikanischen Strafvollzugs.
Anfangs geht es hauptsächlich um die weiße, privilegierte Piper Chapman, verurteilt zu 15 Monaten Haft wegen schmuggeln von Drogengeldern. Später entwickelt es sich jedoch zur bunten Ensembleserie, die die Realitäten verschiedenster AmerikanerInnen widerspiegelt.
Pro: Buchvorlage ist fast immer ein gutes Zeichen
Con: Die Schicksale der Charaktere sind oft so real das es wehtut
EXTRA-TIPP: Das spanische Pendant ‚Vis a Vis’ wird durch die großartige Schauspielleistung von Najwa Nimri als Zulema Zahir fast noch spannender.
QueerEye (2018)
Die neu zum Leben erweckte ‚Makeover‘ Show rund um Tan France (fashion), Antoni Porowski (food and wine), Karamo Brown (culture and lifestyle), Bobby Berk (design) und Jonathan Van Ness (grooming) verhilft unglücklichen Menschen zu einer neuen Lebensqualität.
Klingt zunächst nicht besonders originell, doch Netflix hat mit dem Revival des BRAVO Klassikers von 2003 genau den Nerv der Zeit getroffen. Statt klischeehafter Stereotypisierung, Fat Shaming und bloßstellen von Kandidaten lebt die Show von Empowerment. Hierfür sprechen ein 91% Rating und mehrere Primetime Emmy Awards.
Pro: Spin-Off Staffel in Japan
Con: Ich sage nur: Die Folge über einen weißen Polizisten aus den Südstaaten mit MAGA (besser bekannt als Trumps Wahlkampagne: Make America Great Again) Deko …
Bonus Track:
Next in Fashion
Nach unzähligen Staffeln ‚Project Runway, antwortet Netflix mit seiner eigenen Design – Castingshow.
In ‚Next in Fashion‘ treten die besten Nachwuchsdesigner der Welt gegeneinander an und kämpfen um eine eigene Kollektion und 250.000 USD. Anstatt sich auf unnötige Konflikte zwischen den Kandidaten zu fokussieren geht es hier um die Kunst, Professionalität und den Spaß an den Designs.
Die Moderation von Tan France (QueerEye) und Alexa Chung (Model, Writer and Designer) kann zwar etwas ‚too much‘ sein, aber mitfiebern ist trotzdem kein Problem.
Weitere Empfehlungen:
– Brooklyn – 99 (Polizei Comedy mit Selbstreflexion und viel Humor)
– Elite (Alles was Teen Dramen wie: Riverdale und 13 Reasons Why gerne gewesen wären)
– Crazy Ex-Girlfriend (LGBT*- Freundliche Musical Komödie mit Fokus auf Mental Health Thematik)
– Seven Seconds (Miniserie über Polizeigewalt und Rassismus in New Jersey, USA)
– Die Telefonistinnen ( Spanische Serie über eine Gruppe von Frauen in Madrid in den 1920er und 30er, Historische Serie mit Trans Repräsentation)
Latifah
Latifah hat in ihrem Leben schon in verschiedenen Ecken Deutschlands gelebt und so nach 20 Jahren zu ihrer Identität als schwarze Frau gefunden. Nun verwaltet die den RosaMag Instagram Account, führt ihren eigenen YouTube Kanal: „Beauty &‘ Politics“ und plant ihre erstes eigenes Dokumentationsprojekt. Bald startet sie in ein Studium im journalistischen Bereich und beschäftigt sich so lange mit Themen im Bereich: LGBTQ+*, Rassismus, Lifestyle, Beziehungen und Make-Up.
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