Was ist an den rassistischen Gerüchten des Black Fridays dran?
Kaufrausch, Shopping-Gier, Geld ausgeben, welches in Wahrheit gar nicht auf der Bank liegt. Heute ist Black Friday – der Inbegriff des Kapitalismus. Letzte Woche veröffentlichte Adelaide Wolters, die Gründerin der Beautymarke Unrefined Riches ein Video, indem sie das Gerücht anspricht, dass der größte Einkaufstag der Welt seine Wurzeln bereits in der Sklaverei schlug: Einen Tag nach Thanksgiving sollen Sklaven/innen mit einem Rabatt verkauft worden sein. Daher der Begriff “Black Friday”. Stimmt das?
Die offizielle Entstehung des Black Fridays
Der Begriff entstand in den USA und ist auf den Tag nach Thanksgiving zurückzuführen, als das Volumen der Käufer*innen Verkehrsunfälle und manchmal sogar Gewalt verursachte. Die Philadelphia Polizei soll, um die Staus an den beiden Tagen nach Thanksgiving zu beschreiben, die Begriffe “Black Friday” und “Black Saturday” stark beeinflußt haben. Dies wurde erstmals 1961 in den Public Relations News berichtet. In einem Bericht an die American Dialect Society stellt Bonnie Taylor-Blake auch fest, wie Händler*innen versucht haben, das Bild in eines von schwarzer Tinte zu verwandeln, was Rentabilität bedeutet. Zudem begannen in den 1950er Jahren die Menschen, sich am Tag nach Thanksgiving krank zu melden, um sich ein viertägiges Wochenende zu gönnen. Seitdem die Geschäfte geöffnet waren, hatten die Schulschwänzer*innen einen Vorsprung beim Einkaufen im Urlaub. Anstatt zu versuchen, festzustellen, wer rechtmäßig krank war, haben die Unternehmen diesen Tag einfach als einen weiteren bezahlten Urlaub hinzugefügt.
Das wahre Problem ist: Triggering, rassistische Werbung und die Kategorisierung von “Schwarz ist böse”
Es gibt keinen Beweis, aber dafür viele Thesen und Argumentationsstrategien, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Es bleiben Gerüchte, solange es keine Bestätigung gibt. Doch die Frage lautet eher: Triggert der Begriff “Black Friday” Schwarze Menschen? Das Ziel der Philadelphia Polizei war es mit dem Begriff “Black” eine negative Konnotation zu bezwecken. Studien zeigen, dass die “Schwarz ist schlecht”-Heuristik dazu führt, dass Schwarze Menschen eher als gefährlich und unmoralisch wahrgenommen werden. Die “Schwarz ist schlecht” Terminierung adaptieren Unternehmen, die in dem Meer von Angeboten polarisieren möchten. Ein Mittel ist die Werbeansprache, was zu problematischen Begriffen führt, wie der “White Friday” oder dem Blackfacing-Vorfall im letzten Jahr in Österreich. Der Geschäftsmann Richard Lugner warb für sein Wiener Einkaufszentrum „Lugner City“, indem er sich schwarz anmalte, um wie “Obama auszusehen”. Unabhängig von rassistischen Konnotationen, Blackfacing Vorfällen oder dem Ursprung: Black Friday ist ein Konsumtag, der viel zu hohe Ausgaben fossiert. Die Frage ist: Brauchen wir ihn überhaupt?
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