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ROSAMAG ist ein Online-Lifestylemagazin, dass afrodeutsche Frauen und Freunde informiert, inspiriert und empowert. ROSAMAG porträtiert die facettenreichen Lebenswelten der modernen schwarzen Frau. Von natürlichen Pflegetipps für Afrolocken, inspirierenden Interviews, mitreißenden Kommentaren und beflügelnden Reportagen - Wir zelebrieren afrodeutsche Frauen! Wir möchten Vorbilder schaffen und unsere Diversität zeigen.

    Abina von JONA - Join Our Natural Association

    Abinas natürliche Hairvolution

    Im Gespräch mit Abina Ntim, Gründerin von Join Our Natural Association

    Abina hat sich ein großes Ziel gesetzt: Sie möchte in Deutschland für eine natürliche Hairvolution sorgen. Mit Workshops, Events und Informationen zeigt sie, wie kinderleicht die Pflege mit afrodeutschen Haaren ist, wie viel Spaß es macht und empowert nebenher afrodeutsche Frauen! Wir haben mit Abina über ihre Organisation JONA – Join Our Natural Association – gesprochen.

    Was ist JONA?

    JONA steht für Join Our Natural Association und ist eine Plattform, die Wissen und Tools zum Umgang mit Natural Hair in Form von Workshops und individueller Beratung anbietet. Es geht dabei um einen selbstbewussten Umgang mit dem eigenen Haar und somit auch mit sich selbst. Dahinter stecke ich, Abina Ntim. Ich bin 29 Jahre alt, lebe in Hamburg und betrachte Natural Hair als meine Leidenschaft.

    Wie lange gibt es JONA?

    JONA gibt es seit 2015, damals noch weniger organisiert und öffentlich. Mit Social Media Account bin ich dieses Jahr an den Start gegangen.

    Warum hast du JONA (Join Our Natural Association) gegründet?

    JONA habe ich gegründet, um auf die Tatsache zu reagieren, dass es bis heute kaum Anlaufstellen, geschweige denn Services zu Natural Hair gibt. Mir hat in der Kindheit und Jugend (und ich weiss von vielen Anderen, denen es ähnlich ging) gefehlt, dass es jemanden gibt, der wusste wie man mit Afrohaaren umgeht ohne sie zu relaxen. Damals gab es weder das Internet, um sich informieren zu können, noch war den Leuten bewusst, wie gesundheitsschädigend chemische Haarglättungen sind – gerade für Mädchen. Ich merke in Gesprächen mit Anderen, wie viele Menschen auch heute nicht um die Risiken von Relaxern wissen. Ich halte es nach wie vor für eine individuelle Entscheidung. Mir ist es allerdings wichtig, dass die Leute wissen, was damit einhergehen kann und ihre Entscheidung anhand dessen treffen.

    Die Aufklärung darüber ist Teil meiner Workshops, genauso wie den Leuten die Frustration und zum Teil die Unsicherheit, ihre natürlichen Haare zu tragen, zu nehmen. Ich möchte, dass Kinder schon von Anfang an mit einem guten Verhältnis zu ihren Haaren aufwachsen, sodass sie später nicht ihr Äußeres infrage stellen. Kinder und Jugendliche brauchen Repräsentation, deswegen appelliere ich auch immer an Eltern ihren Kindern positive Vorbilder, die z.B. auch Afrohaare haben, zur Verfügung zu stellen. Nicht zuletzt habe ich JONA gegründet, weil Natural Hair einfach meine Leidenschaft ist. Ich befasse mich seit vielen Jahren mit dem Thema, habe meine Masterarbeit dazu geschrieben und bekomme sehr oft zurück gespiegelt, wie groß das Bedürfnis nach Wissen, Austausch und Inspiration ist.

     

    Abina von JONA - Join Our Natural Association

     

    Was bietet JONA genau an?

    Ich biete Workshops, individuelle Beratung, Satin Schlafhauben, Statement T-Shirts und Pullover an. Bei den Workshops geht es um Aufklärung, Tipps, interaktives Ausprobieren und Austausch. Bei der persönlichen Beratung ist die einzelne Person im Mittelpunkt, bekommt individuelle Empfehlungen zu Produkten und zur Haarroutine und hat die Möglichkeit alle Fragen im Detail zu klären.

    Bei den Magic Satin Caps, wie ich die Schlafhauben nenne, geht es darum, dass die Haare nachts vor Austrockung und Haarbruch geschützt werden. Sie sind von außen mit afrikanischen Waxprint-Stoffen und von innen mit Satin versehen. 

    Das Schlafen auf einem normalen Baumwoll-Kissenbezug kann zu Haarbruch führen, da Baumwolle ein feuchtigkeitsabsorbierendes Material ist und somit die ohnehin schon zur Trockenheit neigenden Afrohaare austrocknet. Dazu kommt die Reibung durch die raue Struktur der Baumwolle, die zu Haarbruch führen kann. Durch die Satinbeschichtung können die Haare in der Satin Cap gleiten, die mühsam eingearbeiteten Produkte werden nicht aufgesaugt, die Frisur bleibt länger intakt und die Haarprodukte gelangen nicht ins Gesicht. 

    Die Statement Shirts zeigen wofür man steht und helfen einem lästige Fragen wie: „Sind das deine echten Haare?“ oder „Ich wette du hättest gerne glatte Haare.“ mit Aufdrucken wie „Yes, it´s natural and no, I don´t wish it was straigth.“ zu beantworten. Die Produkte werden bald in meinem Onlineshop erhältlich sein. Dieser ist gerade noch im Aufbau. Solange nehme ich Bestellungen per Email, Facebook und Instagram auf.

     

    Was ist dein Ziel hinter JONA?

    Mein Ziel ist es eine Plattform zu bieten, wo Leute ihre Haare kennen und lieben lernen, wo sie empowert werden, indem sie das Wissen und die Tools, die sie benötigen mit an die Hand bekommen.

    Bei JONA geht es darum die Leute zu ermutigen, ihre Haare natürlich zu tragen und einen selbstbewussten Umgang damit zu leben. So banal das auch klingen mag – es ist für viele nicht selbstverständlich, z.B. ihre Haare offen zu tragen. Ich möchte also nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch das Selbstbewusstsein stärken. Gerade für Jüngere und Kinder ist es wichtig, sich mit Vorbildern identifizieren zu können. Das ist in den Medien oft nur bis zu einem gewissen Grad gegeben. Deshalb sollen durch die Workshops neue Vorbilder gezeigt werden. Außerdem möchte ich einen Raum für Austausch bieten – viele von uns haben ähnliche Erfahrungen in Bezug auf die eigenen Haare gemacht. Es kann manchmal gut tun mit anderen darüber zu reden und andere Perspektiven kennen zu lernen.

     

    Wie läuft ein Workshop bei dir ab?

    Erst einmal stellen sich alle vor und haben die Möglichkeit individuelle Wünsche an den Workshop zu äußern und ich versuche dann darauf einzugehen. Dann gebe ich Input zu den Eigenschaften von Afrohaaren, zur Haarroutine, Produkten und Styles und demonstriere das Ganze anhand eines Modells. Daraufhin können die Teilnehmer das Gelernte gleich in die Praxis umsetzen und Frisiertechniken ausprobieren. Ich gehe dann rum und gehe auf individuelle Fragen ein.

    Zum Ende hin kommen wir alle nochmal zusammen, besprechend letzte Fragen und tauschen uns aus. Was bedeutet für dich natürliche Haare? Natürliche Haare bedeutet für mich, dass die natürliche Haarstruktur nicht chemisch und somit dauerhaft verändert wird. Ich weiss, dass einige Natural Hair so auslegen, dass Haare nicht natürlich sind, wenn sie gefärbt oder mit dem Glätteisen geglättet sind. Ich persönlich habe einen offeneres Verständnis. Mir geht es vielmehr darum seine eigenen Haare zu akzeptieren und sich damit wohl zu fühlen. Wenn das beinhaltet, dass jemand sich die Haare färben oder ab und an glatt stylen möchte, ist auch diese Person natural für mich, solange sie die innere Haltung dazu hat.

    Abina von JONA - Join Our Natural Association

    Was für Tipps hast du für junge Frauen, die nicht genau wissen, wie sie mit ihren Haaren umgehen sollen?

    Der erste Punkt wäre, sich bewusst zu machen, dass ihr mit der Unsicherheit nicht alleine seid und dass es Antworten auf eure Fragen gibt. Es ist also wichtig, sich an andere zu wenden, die zum Beispiel selbst Afrohaare haben. Das wäre das Naheliegendste. Wenn ihr niemanden in eurem Umfeld oder einen Laden habt, wo ihr euch Tipps holen könnt, dann recherchiert im Internet oder kommt zu meinem Workshop. Auch wenn es am Anfang eine Umstellung ist und aufwändig wirkt: Übung macht den Meister, also nicht aufgeben!

    Wo kann man dich treffen und mitmachen?

    Ich poste in der Regel, wann ein nächster Workshop ansteht oder informiere per Newsletter. Diejenigen, die nicht bis zum nächsten Workshop warten wollen, können auch eine persönliche Beratung bei mir buchen. Der Vorteil hierbei ist, dass alles individuell auf den Haartyp und die Bedürfnisse der Person zugeschnitten ist. Ansonsten trifft man mich gerade im Sommer auf verschiedenen afrocentric Festivals und Veranstaltungen.

    Und zum Schluss noch der Heilige Gral für Haarwachstum: Was ist dein ultimativer Tipp, damit Afrohaare wachsen?

    Genügend Feuchtigkeit, damit die Haare genug Elastizität haben und nicht abbrechen. Das heisst einmal wöchentlich eine Kur für mindestens 20 Minuten einwirken lassen. Außerdem ist es wichtig, die Haare nachts vor Austrocknung und Reibung zu schützen indem man z.B. eine Satin Cap trägt. Vielen hilft es dabei ihre Haare wachsen zu lassen. Zusätzlich kann die Kopfhaut mit Jamaican Black Castor Oil vor dem Haarewaschen einmassiert werden, sodass das Haarwachstum angeregt wird. Nicht zuletzt spielt natürlich auch eine ausgewogene Ernährung eine Rolle.

    Du möchtest mehr über Abina erfahren und sie auf ihrer Reise unterstützten?

    Dann schau auf Ihrem Instagram– und dem JONA Etsy-Shop vorbei!

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