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ROSAMAG ist ein Online-Lifestylemagazin, dass afrodeutsche Frauen und Freunde informiert, inspiriert und empowert. ROSAMAG porträtiert die facettenreichen Lebenswelten der modernen schwarzen Frau. Von natürlichen Pflegetipps für Afrolocken, inspirierenden Interviews, mitreißenden Kommentaren und beflügelnden Reportagen - Wir zelebrieren afrodeutsche Frauen! Wir möchten Vorbilder schaffen und unsere Diversität zeigen.

    Alphonsine Kayinamura

    Alphonsine Kayinamura: „Ein Mensch der zu anderen gut ist, tut das Beste für sich selbst.“

    SPECIAL: 5 Fragen an 5 Frauen über 50: Alphonsine Kayinamura

    “Mir ist wichtig über mein Leben selbst zu bestimmen und gleichberechtigt behandelt zu werden. Nicht nur für mich, sondern für alle, füreinander,” erklärt Alphonsine Kayinamura. Alphonsine ist 1965 in Tumba im Norden Ruandas geboren und wuchs in der Hauptstadt Kigali auf. Die Bonnerin macht in ihrem Kiez unfassbar viel: Alphonsine ist Mitbegründerin das Internationalen Frauenzentrum Bonn (IFZ) sowie des ruandischen Vereins „Isange.“ Sie hat eine ruandische Volkstanzgruppe mit Jugendlichen ins Leben gerufen, arbeitet in der Frauenbildungswerkstatt sowie in der AIDS Beratung und hat eigenes Cateringunternehmen. Auch Alphonsine haben wir über Identität, Selbstliebe, Politisierung, Sexualität und die Zukunft ausgefragt.

    Special: 5 Fragen an 5 Frauen über 50

    1) Identität

    „Meine Identität ist für mich: Wer ich als Schwarze Frau und Mutter bin, geprägt von gesellschaftlichen Werten, Kulturen und die Bildung, in denen ich aufgewachsen bin und lebe.“

    Über die Hälfte meines Lebens, ganze 27 Jahre, habe ich in Deutschland verbracht. Aufgewachsen in Ruanda, musste ich mich in den 90er Jahren neu erfinden: Eine Sprache und Kultur lernen. Damals war ich bemüht, den Kontakt zu den Menschen zu suchen, die  mehr Anpassung in die neue Gesellschaft von mir verlangten. Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich mehr Afrikanerin war, als mir bewusst war. Das zeigt mir zumindest mein Umfeld. Es begann eine Suche nach einem Bezug. Zu verschiedenen Nationalitäten, als ich damals in Bonn lebte.

    “Ich habe Menschen aus anderen afrikanischen Ländern lieben gelernt, die mittlerweile zu meiner Wahlfamilie geworden sind und mit denen ich mich identifiziere.” 

    Meine Identität hat sich durch meinen Beruf als Sozialarbeiterin geöffnet, sodass ich mich als Teil der Gesellschaft identifiziere.

    “In Gesprächen merke ich mittlerweile, dass wenn ich in einem Gespräch von „bei uns hier” spreche, kontextabhängig mal von Ruanda oder Deutschland spreche. Ein Spagat zwischen zwei Kulturen: Das bin ich.”

    2) Selbstliebe

    “Für mich ist Selbstliebe sein eigener Bewunderer und Kritiker zu sein und über mein Leben selbst zu bestimmen. Dazu gehört auch die Selbstverwirklichung und das zu tun was ich mag.”

    Die Verwirklichung meiner Selbstliebe wurde durch meine Kindern geprägt. Es wurde zu meiner Priorität als Mutter. Für meine Kinder alles zu teilen heißt Gefühle, Zeit und Materielles. Wenn ich meine Kinder schütze, schütze ich mich gleichzeitig auch selbst. Bis heute kann ich es kaum ertragen, wenn sich meine Kinder verletzen. Das tut mir weh. Das gilt für alle schwierigen Lebenssituationen, die sie erleben müssen.

    Ein nigerianisches Sprichwort sagt, dass „Ein Mensch der zu anderen gut ist, tut das Beste für sich selbst“.    

    Da ich mich selbst Liebe, engagiere ich mich in der Schwarze Community und ärgere mich manchmal, dass ich selbst auf meiner eigenen To-Do Liste zu kurz komme.

    Alphonsine Kayinamura

    3) Politisierung

    Als ich begann mich im Bereich der Migration zu engagieren, habe ich gemerkt, dass ich innerhalb von Vereinen und Projekten, nicht gleichwertig behandelt wurde. Oftmals wurde ich in diesem Kontext als Bedürftige behandelt. Sprachliche Barrieren machten es mir nicht leichter. Das hat mich dazu gebracht mich für andere einzusetzen und Migrant:innen zu empowern.

    Die Erfahrung, die ich durch mein Land erlebt habe, hat mich von der Politik eher ferngehalten.

    “Als Tipp würde ich anderen Schwarze Menschen sagen, dass sie nicht aufgrund der Sprachbarrieren aufgeben sollten ihren Platz in der deutschen Gesellschaft einzunehmen.”

    Alphonsine Kayinamura

    4) Sexualität

    Ich habe in meinem Sexualleben früh einige Enttäuschungen erleben müssen.

    “Als Ehefrau, die sich um ihre Kinder und den Haushalt kümmern musste und in einer Form von Polygamie lebte, konnte ich mich nicht mit der Ehe anfreunden.” 

    Meine Erziehung, das Vorbild meiner Eltern und meine juristische Bildung. Ich bin überzeugt, dass es schon sein kann, einen Partner zu haben, aber nicht um jeden Preis. Meine Selbstliebe und mein Selbstbewusstsein überwiegen. Ich würden zwar wieder einen Partner haben, aber dabei müssen einige Sachen stimmen. Alleine leben, ist auch gut.

    Alphonsine Kayinamura

    5) Zukunft

    Meine Zukunft bedeutete früher für mich, eine glückliche Familie zu haben. Mit Kindern und einem Job. Ich denke, das konnte ich als Alleinerziehende auch erfüllen. Kurz vor meinem 50. Geburtstag habe ich angefangen mir Gedanken über die Zukunft zu machen. Fragen mit meiner Gesundheit, Rente und wo ich Altern werde, beschäftigen mich sehr.

    “Wenn ich hier den Umgang mit älteren Menschen beobachte, spiele ich mit den Gedanken, in das Land zurück zu gehen aus dem ich vor 27 Jahren geflüchtet bin. In mir entsteht dann ein Konflikt.”

    Ich würde gerne zwischen den beiden Kulturen leben. Das heißt für mich die Vorzüge aus Ruanda und Deutschland zusammenzubringen. Vor allem wünsche ich mir beste Gesundheit für meine Kinder und mich.

    Du kannst Alphonsine auf Facebook, Instagram und auf der Facebook-Seite ihres Vereins – Deutsch-afrikanisches Zentrum e. V. entdecken: 

    FB Alphonsine Kayinamura

    FB Deutsch-afrikanisches Zentrum e.V

    Instagram: Alphonsine Kayinamura

    Ciani-Sophia Hoeder

    Ciani

    Ein Online-Lifestylemagazin für afrodeutsche Frauen schaffen. Genau das hat sich die 29-jährige Berlinerin in den Kopf gesetzt. Nun ist Cianis Traum wahr geworden. RosaMag informiert, inspiriert und empowert Schwarze Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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