Black Empowerment nach der Bundestagswahl: Strategien für Selfcare und Widerstand
Fotocredit: Pexels | Babara Olsen
Wie kann ich mich gut aufstellen für dieses Jahr, nach den Bundestagswahlen? Während weltweit der Black History Month gefeiert wird, debattierten die deutschen Kanzlerkandidat*innen im Februar darüber, wer besser und schneller abschieben kann. Die aktuellen Migrationsdebatten führt zu großen Verunsicherungen in der Schwarzen FLINTA-Community. Unsere Autorin A. fragt sich, welche Maßnahmen Schwarzen FLINTA jetzt Unterstützung bieten können.
Der Black History Month wurde dieses Jahr vom Wahlkampf und den Ergebnissen der Bundestagswahl getrübt: CDU und AfD haben einen großen Teil der Sitze im Bundestag erhalten. Dieser Ausgang versetzt viele von uns in Angst. Welche Auswirkungen rechte und konservative Politik haben kann, zeigt sich aktuell schon in den USA: Große Unternehmen wie META und McDonald’s streichen ihre Diversitätsprogramme sowie internationale Hilfen. Es kommt zu einer Abschiebung nach der nächsten und auch der Klimaschutz hat in der Politik an Bedeutung verloren. Mit all diesen erschreckenden Nachrichten stellen sich viele Schwarze FLINTA die Frage: Was kann ich tun, um mich zu schützen?
Dafür gibt es keine universelle Antwort. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse und andere Copingstrategien, was schlechte Nachrichten oder Veränderungen im Leben betrifft. Dennoch gibt es ein paar gesunde Methoden, die nachweislich in schwierigen Situationen helfen können:
Pausen von den Sozialen Medien und Nachrichten
Viele von uns konsumieren ihre Nachrichten über die sozialen Medien. Dort werden Inhalte oft ohne Triggerwarnungen geteilt: Aufwühlende Videos erscheinen plötzlich auf dem Feed – ohne Vorwarnung. Die Flut negativer Nachrichten kann Gefühle von Hilflosigkeit und Überlastung auslösen. Um das aufzubrechen, braucht es eine klare Abgrenzung: eine Pause vom ständigen Konsum. Oft wird argumentiert, eine Nachrichtenpause sei unfair gegenüber den Menschen, die leiden. Oder, dass es ein Privileg ist, keine Nachrichten zu konsumieren. Beides ist richtig und nachvollziehbar. Das Leid soll und muss gesehen werden, aber jeder Mensch darf auch eine Pause einlegen. Eine Pause bedeutet nicht, dass schwierige Situationen ignoriert werden. Es bedeutet, der Selbstfürsorge auch in schweren Zeiten eine hohe Position einzuräumen. Eine Pause bedeutet, Energie zu sammeln, um weiterhin kämpfen zu können. Nimm dir die Pause – du wirst sie brauchen.
Community-Treffen als Unterstützung
Wenn man sich die aktuelle Nachrichtenlage ansieht, sind Community-Treffen vermutlich der letzte Gedanke. Doch genau das ist jetzt das Richtige! Es ist wichtig, sich zusammenzuschließen und über die aktuelle Situation zu sprechen: Wie fühlt ihr euch? Welche Ängste habt ihr? Was lässt euch hoffnungsvoll bleiben? Diese Fragen bei gutem Jollof und Mikate (auch Beignets genannt) zu diskutieren, zeigt, dass wir nicht alleine sind – weder mit den Gefühlen noch mit den Gedanken. Vielleicht wird auch mal der ein oder andere Witz gerissen und es wird etwas gehört, was in den letzten Tagen bestimmt auch in deinem Umfeld gefehlt hat: ein Lachen.
Hobbies, um im Hier und Jetzt zu bleiben
Die Ergebnisse der Bundestagswahl zwingen jede*n, über die Zukunft nachzudenken. Diese Zukunftsgedanken sind jedoch überwiegend von Angst geprägt. Um im Hier und Jetzt zu bleiben, hilft es, Hobbys in die eigene Routine zu integrieren – am besten weit entfernt vom Bildschirm und der Nachrichtenlage. Sport ist eine gute Art, um Dampf abzulassen. Bewegung unterstützt nachweislich neben der physischen auch die mentale Gesundheit. Aber auch malen, schreiben, Musik oder Podcast hören heben deutlich die Stimmung. Solange es etwas ist, das Spaß macht, sollte es Teil der Routine werden. So stellt man sicher, dass man sich – unabhängig vom politischen Geschehen – immer auch um sich selbst kümmert.
Der Black History Month ist nicht nur dazu da, um über Schwarze Geschichte zu lernen. Es ist auch eine Einladung, Selbstfürsorge in den Mittelpunkt zu stellen. Nehmt euch die Zeit, euch auszuruhen, Pausen einzulegen und zu lachen. Genau jetzt ist die Zeit, in der wir sie brauchen.
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