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    Dayan Kodua

    Dayan Kodua: “Mein Ziel ist es Rassismus keinen Raum mehr zu geben. Ich habe zu lange darunter gelitten!”

    Im Gespräch mit Dayan Kodua

    “Ich hörte einmal… `Na ja, die schwarzen Schauspieler*innen sind nicht so gut` und ich sagte: Wie soll man denn GRANDIOS sein und fliegen, wenn einem die Flügel gestutzt werden? Wie soll man gut sein, wenn man gar nicht besetzt wird? Schauspielerei ist ein Handwerk. Man wird nur besser, wenn man es ausübt…. Dieses Muster gilt es zu durchbrechen,” so die Schauspielerin, Autorin und Unternehmerin Dayan Kodua. Neben ihrer Arbeit hält sie auch gern mal Vorträge an Schulen für Kinder mit “Migrationshintergrund und Vordergrund”. Dayan ist in Ghana geboren und mit zehn Jahren nach Deutschland gekommen. Sie gehört dem Ashanti-Stamm an. Ihre Mutter würde sie als angstfrei, mutig und manchmal zu naiv und lieb beschreiben. Sie hat es sich zum Ziel gemacht: Raum zu schaffen, damit sie sich als Schauspielerin entwickeln kann.

    Du arbeitest als Schauspielerin. Was fasziniert dich an deiner Arbeit?

    Ich liebe es einfach Geschichten zu erzählen. Als Kind habe ich mich gerne verkleidet, um jemand „anders“ zu sein. Heute fasziniert mich die Arbeit als Schauspielerin vor der Kamera oder auf der Bühne, weil ich herausfinden will, was ich aus einem geschriebenen Blatt machen kann. Ich liebe die Arbeitsprozesse. Wenn das Drehbuch angekommen ist und ich das Buch lese und dabei bin, meine Figur kennenzulernen, ist das ein besonderer Prozess, indem ich mich auch immer selbst reflektieren kann.Ich erfahre Dinge über mich, die ich selber nicht wusste. Je nach Figur, erfahre ich etwas über meine Ängste, Zerbrechlichkeit oder auch manchmal etwas, von dem ich glaube, dass ich überhaupt nicht in der Lage bin es umzusetzen. Wie z. B. in meinem Ein-Personen-Stück „Hallo Ella, welches ich auch produziert habe. 

    90 Minuten allein zu spielen und die Zuschauer mit auf eine Reise zu nehmen, ist schon eine Herausforderung. 

    Man steht eigentlich vollkommen nackt da, wenn man die Figur leben lässt. Weil man eben alles sein darf, was die Figur sein möchte. Es ist wunderbar.

    Begegnest du auch Alltagsrassismen im Schauspielbereich?

    Same, same but different. Ja. Ich begegne Alltagsrassismus. Eigentlich schon immer. Es fing damals an, dass beim Job niemals ein dunkles Make up vorhanden war, bis hin zu komisch geschminkt, weil ich zu schwarz bin, bis hin zum Werbecasting, wo man mir sagte „Du wirst nicht gecastet, weil es um eine Hautcreme geht“(danach habe ich meiner Agentur gesagt, lasst euch bitte erst schriftlich bestätigen, dass eine Schwarze zum CASTING EINGELADEN IST), bis hin zum „Du bist zu Schwarz“, deine Haare sind so und nicht so… Gähn. Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich auch die Nase voll, darüber zu reden. Jeder Kollege kennt diese Herausforderung mit der Besetzung. Mein Ziel ist es Rassismus „keinen Raum“ mehr zu geben. Ich habe zu lange darunter gelitten!

    Ich versuche, indem ich Dinge einfach umsetze, wie mit dem Theaterstück „Hallo Ella“; Räume zu schaffen, damit ich mich als Schauspielerin entwickeln kann. Ich hörte einmal… „Na ja, die schwarzen Schauspieler/in sind nicht so gut“ Und ich sagte, wie soll man denn GRANDIOS sein und fliegen, wenn einem die Flügel gestutzt werden? Wie soll man gut sein, wenn man gar nicht besetzt wird? Schauspielerei ist ein Handwerk. Man wird nur besser, wenn man es ausübt. Und wenn man die Arbeit als Schauspieler/in zu selten ausübt, bekommt man eine innerliche Blockade und Angst. Und oft hindert uns dann diese Angst, den Fuß in die Tür zu kriegen und den kreativen Raum zu betreten. Diese Muster gilt es zu durchbrechen.

    Dayan Kodua "Odo"

    Bild: Dayan Kodua

    Du sagtest einst: „Erfolg bedeutet, die eigene Berufung zu finden und sie mit Liebe und Hingabe zu leben“. Wenn andere Frauen einen ähnlichen Weg, wie du einschlagen möchten, was rätst du ihnen?

    Die Frauen sollen sich selbst vertrauen und wissen, dass sie geleitet werden. Egal was für eine Idee DU hast, es reicht nicht nur zu träumen. DU solltest jeden Tag etwas dafür tun. Sei es nur eine E-Mail zu verschicken. Verlasse Dich nur auf Dich. Erwarte nicht viel. Freu Dich für die anderen. Du weißt nicht, wann Du von jemandem Hilfe benötigen wirst.  Vergleiche Dich nicht mit den anderen. Jeder Mensch hat einen bestimmten Weg, um sein Ziel zu erreichen. Manchmal, musst Du ganz bestimmte Dinge erfahren, um einen winzigen Schritt weiter zu kommen. Manchmal ist es unerwartet ganz leicht. Du solltest auch wissen, dass nicht jeder Deiner Freunde, Freundinnen oder sogar Verwandtschaft  mit Dir den Weg bis zum Schluss gehen werden. Einige werden auf dem Weg aussteigen, weil sie nicht an Dich glauben, einige musst Du gehen lassen, weil sie einfach zu schwer sind. Sei ehrlich zu Dir selbst. Und egal welchen Weg Du gehst, das wichtigste ist, dass Du Dich selbst nicht verlierst und Du Dich immer wieder im Spiegel erkennst. Die Menschen werden über Dich reden. Vielleicht reden Sie nicht immer wie es Dir gefällt. Doch das soll nicht Dein Problem sein. Das ist ihrs. Last but not least. Sei dankbar für jeden kleinen Schritt.

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