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RosaMag - das erste Online-Lifestylemagazin für afrodeutsche Frauen.

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ROSAMAG ist ein Online-Lifestylemagazin, dass afrodeutsche Frauen und Freunde informiert, inspiriert und empowert. ROSAMAG porträtiert die facettenreichen Lebenswelten der modernen schwarzen Frau. Von natürlichen Pflegetipps für Afrolocken, inspirierenden Interviews, mitreißenden Kommentaren und beflügelnden Reportagen - Wir zelebrieren afrodeutsche Frauen! Wir möchten Vorbilder schaffen und unsere Diversität zeigen.

Corona-stille

Ist es ok in Zeiten von Corona Pläne zu machen?

Alles ist auf Pause. Redaktionen nehmen keine Aufträge mehr von Freien an, potentielle Kooperationspartner*innen sind spurlos verschwunden. Innerhalb kürzester Zeit hat Corona unsere Welt, wie wir sie kannten, lahmgelegt. Nichts ist wie vorher. Alles ist auf Distanz. Das tut ökonomisch und psychologisch weh. Letzte Woche setzte ich mich an meinen Schreibtisch, bereit einen Notfallplan aufzustellen. Gewappnet mit diversen Post-its von knallpink bis hin zu einem trüben lila. Ich erhoffte mir, dass diese farbenfrohen Umweltverschmutzer, meine aktuelle Lage aufheitern könnten. Doch kann ich überhaupt Pläne schmieden? 

Was bedeutet eigentlich Resilienz und wie hilft es uns in Zeiten von Corona?

Was bedeutet eigentlich Resilienz und wie hilft es uns in Zeiten von Corona? Das findest du hier raus.

Die vermeintliche Freiheit für ein Prekariat

Ich brauche Struktur. Das liegt daran, dass ich eine chaotische Seele bin. Das liebe ich. Doch mit der Selbständigkeit ist das so eine Sache. Ein häufig gestellter Satz von meinen FreundInnen lautet: “Ich würde ja nix hinbekommen, wenn ich den ganzen Tag lang von zuhause arbeiten würde.” Natürlich würdest du das. Es ist ganz anders mit dem Gedanken zu arbeiten, dass es einen Dauerauftrag aus der HR-Abteilung auf dein Girokonto gibt, im Vergleich dazu, wenn du nicht weißt, wie, wo oder wie viel Geld pro Monat reintröpfelt. Du arbeitest. Die ganze Zeit. Ein wenig zu viel. Eigentlich meist zu viel. Doch warum lässt man sich darauf ein? Für die Autonomie. Es klingt banal, es klingt so gar verzwickt, aber wenn du einmal von diesem Gefühl gekostet hast, realisierst, wie reich du wohlhabende Menschen mit deiner Aufmerksamkeit und deinem Fleiß machst, fällt es dir schwer, dich zurück in das ArbeitnehmerInnen Hamsterrad zu zwängen. Du kämpft in deinem lächerlichen Prekariat, um eine vermeintliche Unabhängigkeit. Dafür war ich bereit. Dafür bin ich bereit. Für einen lächerlichen Lohn mich kaputt zu arbeiten und dann kam Corona.

Sweet-Quarantine--Corona-Pandemie-und-die-Erzählung-von-Solidarität--2

„Sweet Quarantine: Corona Pandemie und die Erzählung von Solidarität,“ Das findest du hier raus.

Die Welt steht Kopf

Corona brach über uns alle herein. Geldflüsse versiegten. Es ändert einiges. Gleichzeitig entsteht eine große Solidarität. Die Frage kommt auf, wie relevant ist das eigene Tun. Auf einmal finden sich meine FreundInnen, die überzeugt waren, niemals im 24h-die-Woche-Homeoffice existieren zu können. Die Welt steht Kopf. Sie finden sich in meinem Leben wieder und lieben es, gratulieren mir und ich breche ein wenig zusammen. Vor einer weißen Wand stehend, mit Post-its in der Hand realisiere ich, dass alle Pläne obsolet sind. Aus meiner Startup-Gruppe höre ich: Das ist eine Chance. Not macht erfinderisch. Ehrlich gestanden, finde ich das zum Kotzen. Daher entschied ich mich meinen Kaffee zu nehmen und mich buchstäblich unter die Decke zu legen. Es ist ein kleines Ritual, dass ich tue, wenn ich spüre, dass eine Welle der Überforderung über mich einbricht. Ich setzte mich darunter, atmete eine und aus und überlegte, wie es mir geht, was ich jetzt brauche. Bis dahin bin ich gar nicht in der Lage, neue Pläne zu schmieden. Post-its hin oder her.

Wie ergeht es Afroshop-Besitzer*innen in Zeiten von Corona?

“ Wie ergeht es Afroshop-Besitzer*innen in Zeiten von Corona?,“ Das findest du hier raus.

Der Placeboeffekt des im “Hier und Jetzt Lebens”

Ich bin nicht allein. Doch ich fühle mich so. Ein Blick in die Social Media Kanäle wirken verstörend. Fitnessbilder, Aufräumaktionen-  der Selbstoptimierungswahn hat sogar die Optimierungsmuffel bekehrt. Das Coronavirus hat weitere Nebenwirkungen: Menschen, die mir zeigen, wie konstruktiv sie mit der aktuellen Lage umgehen. Das macht in einer Zeit, in der wir auf Distanz leben sollen, einsam. In einer Ära, in der ich ganz weit weg von zuhause lebe, weder zum Geburtstag meiner kleinen Schwester kann oder zu meinen FreundInnen. Es gibt niemanden, der oder die mir über die Stirn streicht und sagt: Alles wird gut. Also tat ich es unter der Decke selbst. Gemeinsam mit meinen bereits kalten Kaffee, den ich eh nicht mehr trinken werde, ging ich zurück an die weiße Wand. Ich sah, was ich zuvor gar nicht erkannte. Es ist ein Neuanfang. Ekelhaft, ich weiß. Letztlich genau das, was die Optimierungs-Social-MedianerInnen und die hyper Startup-LifestylerInnen propagierten. Doch was ich realisierte, war: Ich trauerte meinen Plänen hinterher. Die Welt, wie wir sie zuvor lebten, existiert nicht mehr. Zum ersten Mal, wissen wir nicht, wie die Neue aussehen wird. Vermutungen, Glaskugeln und selbst vom Kaffeesatz lesen bringt nichts. Wir sind endlich an den Punkt gelangt, den PhilosophInnen als ein Heilmittel unserer futuristischen Lebensweise attestierten: Lebe im Hier und Jetzt. Doch die Theorie hat nicht den erhofften Placeboeffekt. Wir realisieren, dass diese Pille, die wir vielleicht vor Corona geschluckt haben, nicht funktioniert. Was bedeutet: Solange wir in diesem Ausnahmezustand sind, können wir keine Pläne machen. Das ist für ChaotInnen, wie mich gar nicht mal so leicht. Vor der weißen Wand, begann ich die Post-its zu beschriften. Ich lebe von Woche zu Woche. Damit geht es mir bislang gut. Nein, wirklich. Mir geht es echt gut damit. Doch wenn ich beginne, jenseits der Woche zu schauen und zu überlegen: Gibt es einen Sommer, in dem ich mit meinen FreundInnen an den See fahren kann? Kann ich doch noch auf die Reise gehen, die ich mir nach zwei Jahren harter Arbeit versprochen habe? Dann beginnt diese mulmige Welle sich in mir aufzubauen und ich schaue wieder zu meiner Bettdecke. Also, schaue ich wieder auf die weiße Wand, die übersät mit knalligen Post-its ist. Atme ein und aus.

Ich lebe im Hier und Jetzt. Ob ich das möchte oder nicht.

Nadja Abd el Farrag zeigt ihre (vermeintlichen) echten Haare?

Wo wir gerade bei deutschen Popphänomenen aus den 2000ern sind: Nadja Abd el Farrag ging, begleitet von einem Kamerateam, in ein Friseursalon und machte etwas ganz neues: Sie ließ sich vor laufender Kamera ihre Extensions herausnehmen und zeigt ihren, wie im Off erklärt, ihre“echten Haare”. Somit ist die Natural Hair Bewegung nun bis zu Nadja geschwappt! Zum Ende des Beitrags folgt ein netter Song und Nadja winkte, ziemlich unglücklich, mit einem erzwungenen Lächeln in die Kamera. Läuft los und besorgte sich vermutlich die nächste Wig, was, bei dem Ergebnis, komplett nachvollziehbar ist! Es gibt einige Dinge, die uns dabei verwirren, nein, eigentlich nur eines: Warum ist sie denn nicht zum Afro Haar Friseur gegangen? Und: Was ist mit ihren Locken los? Hiermit ein liebevoller Appell: Liebe Nadja, wir würden uns jederzeit um deine Haare kümmern. Sag gern Bescheid. Wir machen da noch einmal einen ordentlichen Film dazu!

Ciani-Sophia Hoeder

Ciani

Ein Online-Lifestylemagazin für afrodeutsche Frauen schaffen. Genau das hat sich die 29-jährige Berlinerin in den Kopf gesetzt. Nun ist Cianis Traum wahr geworden. RosaMag informiert, inspiriert und empowert Schwarze Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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