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ROSAMAG ist ein Online-Lifestylemagazin, dass afrodeutsche Frauen und Freunde informiert, inspiriert und empowert. ROSAMAG porträtiert die facettenreichen Lebenswelten der modernen schwarzen Frau. Von natürlichen Pflegetipps für Afrolocken, inspirierenden Interviews, mitreißenden Kommentaren und beflügelnden Reportagen - Wir zelebrieren afrodeutsche Frauen! Wir möchten Vorbilder schaffen und unsere Diversität zeigen.

    Marie Noel

    Marie Noel: „“Mein Ziel ist es mit meiner Arbeit, Türen für junge Schwarze Künstler*innen zu eröffnen“ „

    Bildcredits: INA AYDOGAN

    Im Gespräch mit Schauspielerin, Autorin, Inspiration Marie Noel

    Marie Noel ist Schauspielerin, Drehbuchautorin und eine Person, die neue Möglichkeiten nicht nur für sich, sondern für viele weitere Schwarze Personen erschafft. Die gebürtige Österreicherin mit kongolesischen Wurzeln hat im Jahr 2014, die Gruppe „Schwarze Filmschaffende“ gegründet. Eine Plattform wo Schwarze, deutschsprachige Filmschaffende sich in einem Safe Space austauschen, gegenseitig motivieren und fördern können. Die Gruppe hat inzwischen über 500 Mitglieder*innen. Zudem hat sie im Jahr 2020 mit der Drehbuchautorin Malina Nwabuonwor das Schreibkollektiv „Melanin Scripts“ gegründet. Ihr Ziel ist es, die deutschsprachige Filmlandschaft mit Geschichten aus der afrikanischen Diaspora aufzumischen. Wie ihr das gelingt, erfahrt ihr im Gespräch.

    Marie Noel

    Bildcredits: PAT DOMINGO

    Wer bist du?  

    Mein Name ist Marie Noel. Ich bin gebürtige Österreicherin mit kongolesischen Wurzeln. Leidenschaftliche Cineastin, Köchin, Bücherwurm und eine abenteuerlustige Frohnatur. Mich findet man entweder bei einem Film-Marathon oder auf dem Weg zu meiner nächsten Reise. 

    Wer warst du in deinem vorherigen Leben?

    Als Künstlerin und durch meine kämpferische Natur fühle ich mich mit der Sängerin und Aktivistin Nina Simone und der Schriftstellerin und Menschenrechtlerin Maya Angelou sehr verbunden. Also definitiv eine von den beiden Powerfrauen.

    Wie würde deine Familie dich beschreiben?

    Eine humorvolle, extrovertierte, mutige, ehrgeizige und kreative Person, die voller Energie, Empathie und Sensibilität durchs Leben düst.

    Wie würdest du dich selbst beschreiben?

    Ich bin überhaupt nicht extrovertiert! (lacht) Ehrgeizig stimme ich zu, aber mein Durchsetzungsvermögen macht es aus. Ich bin kein Mensch, der viel redet sondern eher macht. Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und kann daher mit Menschen, die nicht offen und ehrlich kommunizieren können, nichts anfangen.

    Marie Noel

    Bildcredits: INA AYDOGAN

    Erzähl uns ein wenig über deine Schauspielkunst!

    „The Art of Embracing Imperfect Perfection“
    Es ist ein Handwerk, das ich sehr ernst nehme und mir sehr viel Freude bereitet. Deshalb war es mir ein Anliegen, diese Kunst auch zu studieren. Obwohl ich seit 2017 meinen Abschluss habe, habe ich nie aufgehört zu lernen. Durch MentorInnen, Kurse oder auch Sachbücher. Wenn man eine Leidenschaft verfolgt, darf man nicht nachlässig werden. Talent ist essenziell – doch durch regelmäßiges Training lernt man, wächst man und bleibt vor allem am Ball. Ich liebe es, meine LieblingsschauspielerInnen wie Denzel Washington oder auch Michaela Coel zu beobachten und verfolge mit großem Interesse auch deren Laufbahn. Das Wichtigste für mich und wobei ich auch aufblühe ist sicher zustellen, dass die Menschen, die meine Arbeit zu sehen bekommen, für einen Augenblick ihren Alltag vergessen und von der Geschichte (sei es Theater oder Film) komplett mitgerissen werden. Ob es ihnen am Ende gefallen hat oder nicht, ist eine andere Geschichte. (lacht).

    Warum Schauspielerei?

    Ich hätte eigentlich Anwältin werden sollen, wenn es nach meiner Mutter gegangen wäre. (lacht) Daher hat mein Werdegang auch ein wenig später begonnen. Ich habe mich anfangs nicht getraut meiner Familie gegenüber ehrlich zu sein. Ich bin sogar nach Hamburg geflohen um meinen Traum zu verfolgen. Doch meine ältere Schwester, Mireille Ngosso, hat mir den Mut gegeben mich meiner Familie zu stellen und es hat sich am Ende alles zum Guten gewendet. Meine Mutter hat sich für mich gefreut nachdem ich die Zusage für die Schauspielschule bekommen habe. Fazit: Sei ehrlich zu dir selbst und zu deinen Umfeld, was deine Träume angeht, du wirst dich wundern wie viel Unterstützung du bekommen kannst. Das Schauspiel ist seitdem ich denken kann, meine Leidenschaft. Im Schultheater, mit sieben Jahren, fing es an und hat seitdem nie aufgehört. Ich hatte so viel Spaß auf der Bühne und als unsere damalige Theaterleiterin meinte ich hätte meine Berufung gefunden, ist mir der Funken nie aus dem Kopf gegangen.

    Marie Noel

    Bildcredits: PAT DOMINGO

    Was ist dein Ziel?

    Früher hätte ich gesagt zu schauspielern, bis ich alt und grau werde, was sicher lange gedauert hätte, weil „Black don’t crack“. (lacht) Aber heute ist es mein Ziel mit meiner Arbeit Türen für junge Schwarze Künstler*innen zu eröffnen und sicherzustellen, dass die österreichische Filmlandschaft diverser wird.

    Die Rolle deines Lebens wäre …. ?

    Ich bin ein riesengroßer Nerd. Also würde ich sagen Black Panther oder auch Bellatrix Lestrange in Harry Potter. Jackie Brown, Tracey aus Chewing Gum oder auch Annalise Keating in HTGAWM sind Rollen, die ich auch sehr gerne verkörpern möchte.

    Nicht so eine geile Rolle, war …?

    Die Rolle von „Schoko“ in dem österreichischen Film, Achterbahn.

    Bildcredits: INA AYDOGAN

    Du schreibst auch selbst. Wie bist du dazu gekommen?

    Ich habe mit sieben angefangen, Tagebuch zu schreiben und seitdem nie aufgehört. Doch die Rolle von „Schoko“ war der tatsächliche Auslöser. (lacht). Wenn man mir keine Rolle anbieten möchte, die über stereotypischen Klischees hinausgehen, dann dachte ich mir, schreibe ich mir die Rollen eben selbst. Issa Rae und Michaela Coel waren da eine sehr große Inspiration. Ab dem Moment, wo ich begonnen habe zu schreiben, haben sich tolle Möglichkeiten angeboten. Das beste bis dato war mein Mentoring Programm mit Katharina Mückstein, im Rahmen von FC GLORIA. Dieser Austausch hat meine Notwendigkeit zur richtigen Leidenschaft verwandelt.

    Wie hat es dich das Schreiben verändert?

    Ich habe gelernt, auf meine Stimme zu vertrauen und meinen Wert zu sehen. Meine Geschichten kommen alle aus einer persönlichen Ebene. Die Erlebnisse dadurch nochmals zu durchleben, war für mich eine Art Therapie. Das Schreiben bringt mir vieles bei: Geduld, Empathie und Ausdauer. Manche Eigenschaften aus diesem Lernprozess kann ich ganz gut, andere lerne ich noch. (lacht)

    Gibt es etwas, was du mit unseren Leser*innen teilen möchtest?

    Vielen Dank für das liebe Interview und an alle KünstlerInnen da draußen – wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das Schlimmste, was euch passieren kann, ist nicht „Nein“ zuhören, sondern es nicht mal versucht zu haben.

    Ciani-Sophia Hoeder

    Ciani

    Ein Online-Lifestylemagazin für Schwarze FLINTA schaffen. Genau das hat sich die 29-jährige Berlinerin in den Kopf gesetzt. Nun ist Cianis Traum wahr geworden. RosaMag informiert, inspiriert und empowert Schwarze FLINTA aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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