Warum gibt es kaum afrodeutsche Stammzellenspender?
Astrid ist verheiratet. Sie ist Mutter von zwei Söhnen. Im vergangenen Herbst wurde bei Astrid Blutkrebs diagnostiziert und mit ihrem deutsch-nigerianischen Background beginnt genau hier die Herausforderung. Rund neunzig Prozent der an Leukämie erkrankten Menschen finden mittlerweile einen passenden Stammzellenspender*in, doch in Astrids Fall ist es schwieriger. Astrids Mutter ist Deutsche, ihr verstorbener Vater stammt aus Nigeria und nun benötigt Astrid ebenfalls einen westafrikanisch-europäischen Stammzellenspender*in. Das Problem: 70 Prozent aller weltweit registrierten Spender*innen sind „weiß“. Einen Genmix, sprich einen multi-ethnischen Hintergrund, haben weniger als drei Prozent der registrierten Spender. Warum du dich unbedingt als Stammzellenspenderin anmelden solltest und warum es weltweit so wenig Registrierungen von gemixten Ethnien gibt, erfährst du hier:
Wenig Wissen, wenig Registrierte
In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 11.000 Menschen an Leukämie oder leiden an anderen Störungen der Blutbildung, wie Anämie oder Immundefekte sowie Lymphomen. Die Hilfe bietet die Übertragung von Stammzellen eines gesunden Stammzellspender*in. Astrid leidet unter einer besonders schweren Form, Akute Myeloische Leukämie, bei der sich die Krebszellen rasant vermehren. Sie führt bei jedem zweiten Patienten zum Tod. Chemotherapien hat die 41-Jährige bereits mehrere hinter sich, sie reichen nicht aus. Astrid benötigt dringend eine Stammzellenspende.
Astrids Fall ist nicht selten, aber wichtig
Astrid ist nicht der einzige Fall, doch dringend. Sie braucht in den nächsten Monaten eine*n Spender*in. Für eine erfolgreiche Transplantation von Stammzellen müssen die Gewebemerkmale von Patient*innen und Spender*innen nahezu hundertprozentig übereinstimmen. Diese Merkmale – die sogenannten HLA-Merkmale – werden von Vater und Mutter zu je 50 Prozent an das Kind vererbt. Was das HLA-Match so wichtig macht: Es ist das System, mit dem die Immunabwehr der eigenen Zellen von fremden Zellen unterscheidet. Bei Familienmitglieder bestehen die besten Chancen für eine Übereinstimmung. Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, muss ein Spender*in von Personen mit einem ähnlichen ethnischen Hintergrund gefunden werden. Doch es gibt viele Millionen möglicher HLA-Kombinationen, die kommen in verschiedenen ethnischen Gruppen unterschiedlich häufig vor. Daher ist es wichtig, dass jede*r mit einer ähnlichen Herkunft sich meldet und Astrid hilft.
So kannst du helfen:
Es sind weltweit rund 29 Millionen Spender registriert, trotzdem gibt es für Astrid keinen passenden Spender*in. Die Lösung ist die Wissensvermittlung an eben solche Gruppen, wie wir. Deshalb ist es überaus wichtig, dass du diesen Artikel teilst, Astrids Fall allen Menschen mit einem potentiell ähnlichen Background erzählst und ein Spender Set anforderst. Astrids Freund*innen haben bereits eine Kampagne namens “Help Astrid” gestartet, um die schwarze Community auf ihren Fall aufmerksam zu machen und um viele Menschen zu erreichen. Du kannst sie dabei unterstützen.
Du bist gesund und wiegst mindestens 50 kg, dann schau auf der Webseite www.help-astrid.com vorbei. Du kannst dich auch direkt über die deutsche Stammzellspenderdatei registrieren. Mit nur einem Klick kannst du das Set anfordern. Ich habe exakt drei Minuten gebraucht, um mich zu registrieren. Es ist leicht und du kannst nicht nur Astrid helfen, sondern vielen weiteren Menschen.
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