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    Was bedeutet Pleasure Aktivismus?

    Vor drei Wochen hörte ich das erste Mal die Begrifflichkeit Pleasure Aktivismus. Doch ich wusste auf Anhieb worum es ging. Beim Pleasure Aktivismus handelt es sich um eine Politik der Heilung und des Glücks, die den mürrischen Mythos aufbricht, dass die Veränderung der Welt nur eine andere Form der Arbeit ist. Adrienne Maree Brown erklärt: “Wir erinnern uns an unsere Natur und regenerieren unsere Beziehungen zueinander auf die natürlichste Art und Weise”. Dabei geht es um gesellschaftliche Genderkonstrukte, aber auch um die Dekolonialisierung von Sex. Denn auch in unserem Vergnügen stecken Rassismen. Crazy, oder? Ein kleiner Überblick.

    Adrienne Maree Brown ist „Vergnügungsaktivistin“

    Die Autorin Adrienne Maree Brown möchte, dass wir uns mit unseren inneren Bedürfnissen beschäftigen. Klingt eigentlich simpel, doch in Wahrheit ist es oft komplexer. In ihrem provokanten Buch „Pleasure Activism: The Politics of Feeling Good“ zeigt die in Detroit lebende Autorin, Aktivistin und Doula, wie wir unsere emotionalen und erotischen Wünsche nutzen können, um uns gegen Unterdrückung zu organisieren. Brown schöpft aus Schwarzen feministischen Koryphäen, um uns zu lehren, wie die Umarmung dessen, was uns Freude bereitet, bei der Organisation gegen Unterdrückung von zentraler Bedeutung ist. Es enthält Essays, Reflexionen, Auszüge und Gedichte von Schriftstellerinnen und Aktivistinnen wie Audre Lorde (yes!), Octavia Butler (zum ersten Mal entdeckt und direkt ein paar Werke notiert!), Joan Morgan (ich liebe ihre Bücher, große Empfehlung), Leah Lakshmi Piepzna-Samarasinha und Sonya Renee Taylor. Als selbsternannte „Vergnügungsaktivistin“ kanalisiert Brown auch ihre eigene Reise, von ihrer Zeit als Organisatorin der Harm Reduction Coalition, als Sex-Kolumnistin für Bitch Media und als queere Schwarze Frau, die die Freuden der Intimität,  Sex und dessen, was sie als „radikalen Drogenkonsum“ (dazu hat sie wirklich faszinierende Thesen) bezeichnet, entdeckt.

     

    „Sich gut zu fühlen ist nicht leicht“, schreibt Brown. „Es ist Freiheit.“

    Das Buch ist mit konkreten “heißen und komplexen Hausaufgaben” durchsetzt und lädt uns dazu ein, das ganze Spektrum unserer erotischen und emotionalen Bedürfnisse anzuzapfen. So gibt es zum Beispiel Übungen zum Masturbieren, zum Nacktsein und zur Zustimmung zum Sex mit einer anderen Person. Zudem decodierte sie, die Definition von Norm, indem es ein Dating Tagebuch von nicht binären Personen gibt, Anekdoten über Behinderte, Queere, Sexarbeiter*innen und alle Protagonist*innen sind People of Color und/ oder Schwarz.

    Schwarze-feministisch-nuancierte Arbeit steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen

    Zwar beschreibt der Begriff “Vergnügen”, laut dem Duden, ein inneres Wohlbehagen, doch wie wir das genau erreichen, ist ein individueller Prozess. Das Buch und die Auseinandersetzung mit dem Konzept des Pleasure Aktivismus öffnet eine ganz faszinierende Tür und zeigt, dass wir in Deutschland bezüglich der Schwarzen feministischen Arbeiten sowie Dialogen noch in den Kinderschuhen stecken. Für mich war es überaus faszinierend, die vielen unterschiedlichen Visionen und Arbeiten von Schwarzen Frauen zu sehen und zu erkennen, wie aufgesplittet, wie nuanciert, wie fokussiert, ihre Arbeiten sind. Diese Aufteilung macht die Auseinandersetzung mit Schwarzer Identität und das Aufbrechen von Stereotype progressiver. Von außen betrachtet, fühlt es sich wie ein Spiegel in die Zukunft an, eine Aspiration, wie unser gesellschaftlicher Dialog aussehen könnte. Manchmal beschleicht mich jedoch die Angst, dass es sich zu einem unerreichbaren Traum entpuppt.

    Bei Pleasure Aktivismus geht es um,  “Die Gerechtigkeit und Befreiung zu den angenehmsten Erfahrungen zu machen, die wir machen können. Zu lernen, das Vergnügen unter der Last der Unterdrückung verloren geht, und dass es befreiend ist, es zurückzugewinnen,” Adrienne Maree Brown.

    Wie werde ich selbst zur Pleasure Aktivistin?

    Wir haben RosaMag aus einem tiefen Bedürfnis nach realen Geschichten, Lebensentwürfen sowie Bildern von Schwarzen Frauen im deutschsprachigen Raum gegründet. Beim Pleasure Aktivismus geht es darum, wie ich mich in meinen eigenen Körper verliebe. Wie verstehe ich, dass er ein Ort des Vergnügens und der Macht ist? Dabei empfiehlt Brown, den eigenen Körper zu dokumentieren, nicht, um ihn am Ende auf den sozialen Netzwerken zu posten, sondern um ein Bild zu haben, dass man betrachten kann, um zu erkennen: So sehe ich aus. “Wenn das meiste der Pornographie und der Medienbilder uns erklären, das es wünschenswert ist, eine dünne weiße Frau zu sein, dann muss man wirklich lernen, wie man sich selbst sieht. Vielleicht passen Sie in dieses Bild, aber die meisten Menschen passen nicht dazu,” so Adrienne Maree Brown im Interview mit Colorlines. Diesen Prozess beschreibt sie als den entkolonisierenden Aspekt des Vergnügens. Das ist die Quintessenz vom Pleasure Aktivismus.

    Ciani-Sophia Hoeder

    Ciani

    Ein Online-Lifestylemagazin für afrodeutsche Frauen schaffen. Genau das hat sich die 29-jährige Berlinerin in den Kopf gesetzt. Nun ist Cianis Traum wahr geworden. RosaMag informiert, inspiriert und empowert Schwarze Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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