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    Wedding Renaissance – Für ein neues Schwarzes Selbstverständnis

    Im Gespräch mit Hassanatou Bah

    „Mit der Wedding Renaissance sollen organisierte Strukturen für die Schwarze Diaspora in Deutschland aufgebaut werden. Wir wollen unsere Geschwister effektiv im Kampf gegen anti-schwarzen Rassismus, Kolonialismus, Imperialismus, Neokolonialismus, Kapitalismus und Neoliberalismus unterstützen“, erklärt Hassanatou Bah im Gespräch mit RosaMag.

    Vom 11.09. 2020 bis zum 13.09.2020 findet zu diesem Zweck die erste Wedding Renaissance statt. Angelehnt an die Harlem Renaissance, die vor 100 Jahren in den USA den Grundstein für die Schwarze Bürger:innenrechtsbewegung gelegt hat, kommen an diesem Wochenende Schwarze Menschen aus den verschiedensten Branchen zusammen, um im historischen Berliner Stadtviertel Workshops, Podiumsdiskussionen und Redebeiträge zu halten. Zum Abschluss wird es eine Demonstration geben. Das gesamte Event steht unter dem Motto: For Us By Us.

    Wir haben mit Hassanatou Bah, einer der Organisator:innen der Wedding Renaissance über das Event selbst, das Programm, ihre Ziele und ein neues Schwarzes Selbstverständnis gesprochen.

    Was ist die Wedding Renaissance?

    Die Wedding Renaissance steht für Black Unity, Black Power und Black Excellence. Es geht hauptsächlich um Schwarzen Zusammenhalt. Black Unity, das heißt, eine Einheit werden, den Zusammenhalt unter Schwarzen fördern und die Community vergrößern. Bei Black Power geht es um unsere Zusammenarbeit in Berlin, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Daraus zieht sich unsere Black Excellence. Arbeit, die über die deutschen Grenzen hinaus wirkt, bis nach Afrika, bis in die Schwarze Diasporas in den USA und den Amerikas.

    Woher kommt der Name?

    Unsere Wedding Renaissance lehnt sich an die Harlem Renaissance an, die vor rund 100 Jahren den Grundstein für die Bürgerrechtsbewegung legte. Damals haben sich Schwarze Kunst- und Literaturschaffende, Musiker:innen, Literat:innen zusammengetan und konstruktiv über Themen wie institutionellen und strukturellen Rassismus ausgetauscht. Sie wollten ein positives Selbstverständnis Schwarzer in den USA fördern.

    Ist das auch das Ziel der Wedding Renaissance?

    Mit der Wedding Renaissance sollen organisierte Strukturen für die Schwarze Diaspora in Deutschland aufgebaut werden. Wir wollen unsere Geschwister effektiv im Kampf gegen anti-schwarzen Rassismus, Kolonialismus, Imperialismus, Neokolonialismus, Kapitalismus und Neoliberalismus unterstützen. Wir möchten bei der Entwicklung, Vermittlung und Förderung von einem positiven Selbstverständnis und Selbstbewusstseins Schwarzer Kulturen in Deutschland helfen.

    Hassanatou Bah

    Hassanatou ist eine der Organisator:innen der Wedding Renaissance

    Ihr veranstaltet jetzt vom 11. bis zum 13. September ein Event in Berlin im Wedding. Was erwartet die Leute dort?

    Es wird eine Mischung an Workshops, Podiumsdiskussionen, einer Demonstration und einer Kunstausstellung sein. Mit der Kunstausstellung und einem Softopening fängt es am Freitag an. Dort werden zwei Schwarze Künstler:innen ihre Skulpturen und Bilder ausstellen. Am Samstag gibt es Workshops, Podiumsdiskussionen und Redebeiträge, unter anderem findet auch ein Yoga- und ein Capoeira- Kurs statt. Außerdem wird es abends ein Black Love Dating Event geben und einen Ball.

    und am Sonntag?

    Sonntag ist der wichtigste Teil von allen. Da gibt es eine Demo. Wir laufen von der Siegessäule bis zur Afrikanischen Straße. Es geht darum, dass wir gemeinsam auf die Straße gehen und unsere Black Power zeigen.

    Kannst noch ein bisschen mehr über einzelne Programmpunkte erzählen?

    Samstag beginnen wir morgens um neun und es geht bis 22 Uhr. Es wird Redebeiträge und Diskussionen zum Einfluss Chinas auf Afrika, zu Black Ownership, zu Queerness und zum Thema Colorism geben. Wir werden über Afrikazentriertes Wissen und die Rolle Afrikas in der Techno und House Szene Berlins sprechen. Die Partei “Die Urbane” ist dabei und erzählt, wie Hip Hop Politik macht. Es wird Voguing, Capoeira und Yoga-Workshops geben. Abends ab acht Uhr kann man sich über Held:innen des Schwarzen Befreiungskampfes und die Rolle der Jugend in der Revolution informieren. Es gibt Healing Spaces und es werden Handlungsstrategien gegen Rassismus vorgestellt. Zum Abschluss findet dann das Black Love Dating Event statt ab 22 Uhr.

    Und wie viel kosten die einzelnen Events?

    Sie sind umsonst, aber wir möchten alle, die das Geld haben, dazu Aufrufen einen Soli-Beitrag zu zahlen. Es werden überall Spendenboxen stehen. Spenden sind ab fünf Euro erwünscht. Aber alle sind willkommen, wenn es finanziell gerade nicht so gut aussieht, sollen die Leute trotzdem kommen. Wenn du nichts hast, dann haste nichts. Fertig. Gleichzeitig bitten wie die etwas besser Verdienenden ihren Beitrag zu leisten. Bei so einem Event kommen natürlich Fixkosten zusammen. Die lassen sich nicht so einfach tragen.

    Für wen genau ist dieses Event gedacht?

    Es ist für die Black Community. Es gibt aber auch Veranstaltungen für BIPOCs. Die Demo und die Kunstausstellung sind offen für alle.

    Was wollt ihr mit diesem Event bewirken?

    Das Ziel des Events ist es, eine nachhaltige Bewegung zu starten. Wir dokumentieren das gesamte Event und werden das Material so weit es geht später auch veröffentlichen, vor allem die Podiumsdiskussionen, Redebeiträge und Workshops. Ziel ist es, dass wir uns als Einheit präsentieren und, dass wir noch mehr solcher Events schaffen können, nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland. Wedding Renaissance ist nur der Anfang einer Reihe von Events, die nächsten Monate und Jahre.

    Und warum habt ihr euch für den Wedding entschieden?

    In Berlin fand die Afrika- Konferenz statt, bei der afrikanische Kontinent unter Kolonialisten aufgeteilt wurde. Im Wedding wurde der Dreieckshandel beschlossen zwischen den USA, Ghana und Brandenburg. Das Afrikanische Viertel sollte einst zum Ausstellungsort von Schwarzen Menschen aus den ehemaligen deutschen Kolonien werden. Dieser Ort hat Geschichte. Heute ist der Wedding sehr afrikanisch geprägt. Schwarze Menschen haben sich die Deutungshoheit über diesen Ort zurückgeholt.

    Welche Organisationen stecken hinter dem Event?

    Wir sind ein Zusammenschluss aus ganz vielen Organisationen und Einzelpersonen. Es sind die unterschiedlichsten Leute aus den verschiedensten Schwarzen Communities dabei. Bei unserem ersten Treffen wussten wir noch nicht, wie genau das Ganze ablaufen soll. Wir haben das gemeinsam herausgebildet und unsere Ziele definiert. Wir sind aus verschiedenen Bereichen zusammen kommen, um die Wedding Renaissance möglich zu machen.

    Celia-Parbey

    Celia

    Celia macht derzeit ihren Master an der Humboldt Universität zu Berlin und arbeitet nebenbei als freie Autorin für verschiedene Online- und Printmagazine. Bei RosaMag kümmert sie sich um das Ressort Menschen und interviewt dafür spannende Schwarze Persönlichkeiten aus Deutschland und der Welt.

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