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ROSAMAG ist ein Online-Lifestylemagazin, dass afrodeutsche Frauen und Freunde informiert, inspiriert und empowert. ROSAMAG porträtiert die facettenreichen Lebenswelten der modernen schwarzen Frau. Von natürlichen Pflegetipps für Afrolocken, inspirierenden Interviews, mitreißenden Kommentaren und beflügelnden Reportagen - Wir zelebrieren afrodeutsche Frauen! Wir möchten Vorbilder schaffen und unsere Diversität zeigen.

    Wir brauchen unsere eigenen Strukturen, wir brauchen uns.

    Fotocredit: Canva

    Ein Kommentar von Latifah Cengel

    Rassistische Artikel, Talkshows und Twitterthreads. Nur eine Woche nach dem großen Shitstorm für die WDR-Show ‚Die letzte Instanz‘ trendet der Hashtag Rassismus gegen Weiße auf Twitter. Unsere Autorin Latifah hat auf die derzeitigen Debatten nur eine Antwort: Wir brauchen eigene Strukturen, statt darum zu kämpfen, in einem rassistischen System den letzten Krümel vom Kuchen zu bekommen.

    Schwarze Medienschaffende werden von der Industrie ausgenutzt.

    Es leben immer mehr Schwarze Menschen in Deutschland. Unserer Gesamtgesellschaft wird diverser, auch wenn sich das nicht in den weißen Chefetagen großer Unternehmen und Konzerne zeigt. Spätestens im Sommer 2020 erkannten weiße Medienhäuser aber, dass sie BiPoC nicht länger ignorieren können. Sie sahen ein, dass mangelnde Repräsentation nicht mehr zieht. Sie erkannten, dass sie ohne uns an Bord nicht mehr lange on top bleiben können und vor allem verstanden sie, dass sie Geld mit uns machen können.

    Den letzten Kommentar von Latifah findet ihr hier.

    Die Umsetzung bleibt aber weiß. Es geht nicht darum, eine Schwarze Token Person einzustellen, die zu neunzig Prozent der Zeit Mixed, Lightskin, Akademiker*in und privilegiert ist und diese im Arbeitsalltag schlecht zu behandeln. Es geht nicht darum, BiPoC in Videos zu zeigen, ohne tatsächlich die Community dahinter anzusprechen. Es geht nicht darum, nicht-weiße Menschen weiterhin aus Räumen auszuschließen, in denen tatsächlich Entscheidungen getroffen werden. 

    In meinem letzten Artikel sprach ich über Wut, meine Wut auf weiße, rechte Journalist*innen, die sich mit problematischen Texten über Antirassismus-Kämpfe ihr Abendbrot verdienen. Heute bin ich wütend über die Strukturen und das System, welche dies ermöglichen. Über die Folge der ‘Letzten Instanz’ will ich gar nicht erst spreche. Das ist durch. 

    Als Schwarze Person ist es schwierig genug, in irgendeiner Branche einen Platz zu finden. Dafür müssen wir keine Akademiker*innen sein. Das System legt uns die Steine für den Weg in die Wiege. Und je dunkler wir sind, desto mehr Steine werden uns mitgegeben. Diese Strukturen aufzubrechen scheint schier unmöglich, vielleicht ist es das auch.

    Ihr könnt Latifahs aktivistische Arbeit bei Instagram unterstützen!

    Wir brauchen unsere eigenen Strukturen

    In einer Welt, die uns am Boden sehen will, macht es keinen Spaß, jeden Tag in Räume zu gehen, in denen uns so gut wie nur weiße Gesichter begegnen. Gesichter, die uns unbedingt von ihrer Safari in Kenia erzählen wollen, die sich beschweren, dass Afrikaner*innen immer so laut sind und die unbedingt mal unsere Haare anfassen wollen.

    Wir sind müde. Ich weiß das. Wir haben jedes Recht, müde zu sein. Müde und wütend.

    Ich habe gerade erst angefangen, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Trotzdem habe ich bereits jedweden Willen verloren, jemals in weißen Strukturen auch nur einen Finger zu rühren. Da ist es egal, ob eine Gästin in dem Restaurant, in dem ich kellnere, mir sagt, wie sehr ich sie doch an ihre Putzfrau erinnere, die ebenfalls aus Gambia komme. Ich komme übrigens aus Ghana. Oder ob ein alter Mann an der Kasse, an der ich für eine Weile kassiert habe, mich fragte, von welcher Insel ich denn käme. Mein absoluter Favorit ist die Professorin, die sich einfach nicht merken kann, wie Mensch meinen Namen richtig ausspricht, aber die kompliziertesten Autor*innen immer richtig benennt.

    Wut, die mir erst genommen wurde, als ich anfing fürs RosaMag, ein Magazin für Schwarze Menschen zu arbeiten. Wir sind nicht perfekt. Es gibt Baustellen. Wir sprechen darüber. Wir nehmen sie wahr. Wir wollen uns bessern. Denn obwohl wir sehr unterschiedlich sind, vereint uns eins: Wir gehen als Schwarze Menschen durch diese weiße Welt.

    Ich träume von einer Zukunft, in der dieses Gefühl für uns alle möglich ist, egal ob wir Journalist*innen, Krankenpfleger*innen oder Lehrer*innen sind. Eine Welt, in der wir uns den toxischen weißen Strukturen wenigstens bis zu einem gewissen Grad entziehen können. 

    Eine Welt mit Schwarzen Grundschulen, Altenheimen und TV-Sendern. Eine Welt, in der wir als Schwarze Menschen nicht als Token, Quote oder Alibi missbraucht werden. Eine Welt, in der wir einfach sein können. 

    Latifah_

    Latifah

    Latifah hat in ihrem Leben schon in verschiedenen Ecken Deutschlands gelebt und so nach 20 Jahren zu ihrer Identität als schwarze Frau gefunden. Nun verwaltet die den RosaMag Instagram Account, führt ihren eigenen Verein: „New Normal Saarland“ und plant ihre erstes eigenes Dokumentationsprojekt. Im Oktober startete sie in ein Studium im journalistischen Bereich und beschäftigt sich weiterhin mit Themen im Bereich: LGBTQ+*, Rassismus, Lifestyle, Beziehungen und Make-Up

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