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    Anna-Dushime

    Anna Dushime: „Schmiedet Allianzen, seid laut, stellt Fragen, egal wie dumm sie euch vorkommen“

    Rosellas im Portrait: Journalistin Anna Dushime

    Witzig, freundlich und ehrgeizig. So beschreibt sich die 31-jährige Anna Dushime selbst. In Kigali, Ruanda geboren, im Ruhrgebiet und England aufgewachsen, wohnt Anna nun in Berlin und ist ein journalistisches Wunderwerk. Anna ist Redaktionsleiterin bei Steinberger Silberstein, schreibt für die TAZ eine Dating-Kolumne namens “Bei aller Liebe” (lesenswert!), dann hat sie noch einen Politik-Popkultur Podcast namens hartunfair mit ihren beiden Freunden Yelda Türkmen und Ari Christmann, ach und  dann schreibt sie ab und zu mal für Zeit Online, Buzzfeed und viele weitere Medien. Wir haben mit Anna Dushime über ihre Arbeit(en) gesprochen, was sie inspiriert, welchen Rat sie an Journis in spé hat und wie und warum sie Meme-Queen ist?

    Erzähl uns ein wenig mehr über deine journalistische Arbeit?

    Meine Arbeit als Redaktionsleiterin besteht im Grunde darin die Autoren zu koordinieren, inhaltliche Impulse zu geben, Brainstorms zu organisieren und ab und zu mal eigene Drehbücher zu schreiben oder die der Autoren zu redigieren. Ich bin aber auch verantwortlich für die Videos/Clips, die am Ende aus diesen Drehbüchern entstehen werden. Ich spreche mich mit Regie und verantwortlichen Redaktionen ab und bin erst zufrieden, wenn das Video dann letztendlich live ist. Meine Arbeit als Kolumnistin läuft anders ab. Zum Beispiel sitze ich gerade am Flughafen und mir ist eine Geschichte eingefallen, die mir mal am Flughafen passiert ist. Ich würde jetzt loslegen und meine Kolumne schreiben und dann kurz vor der Deadline einreichen und auf das Feedback von meiner sehr geduldigen und großartigen Redakteurin Saskia warten.

    Warum hast du dich für den Journalismus entschieden?

    Ich habe mich nicht wirklich für den Journalismus entschieden. Ich bin eher zufällig hineingestolpert. Ich habe eigentlich Marketing studiert und für ein Berliner Tech-Startup gearbeitet. Als BuzzFeed nach Deutschland kam, stellte mir eine Freundin und Kollegin eine Redakteurin von BuzzFeed vor und ich bewarb mich kurz danach. Im Nachhinein war es ein krasser Zufall, wenn ich so darüber nachdenke. Ich freue mich aber sehr, dass es so gekommen ist.

    Was war dein erster Beitrag?

    Mein erster Beitrag war glaub ich irgendwas über die AfD und ihre Goldreserven. Ich glaube aber gar nicht, dass der Beitrag jemals veröffentlicht wurde.

    Welcher Beitrag ist dein liebster?

    Ich habe zwei Lieblingsgeschichten: 1.“Als Mohamed und seine Familie zu mir kamen” – eine Geschichte, die ich im August 2015 schrieb, als ich eine geflüchtete syrische Familie bei mir aufnahm. Und 2. “Wie es ist seinen Vater im Völkermord zu verlieren.” –  Da habe ich das erste Mal sehr persönlich über meinen Vater und über den Genozid geschrieben, dem er, weitere Familienmitglieder und insgesamt 1 Million Tutsis und moderate Hutus zum Opfer fielen.

    Dicht gefolgt von allen Beiträgen, die ich jemals über Schwarze Frauen und Reality TV geschrieben habe.

    Wenn andere Frauen auch in den Journalismus möchten, was würdest du ihnen raten?

    Baut eure Social Media Kanäle schon früh aus. Dann habt ihr eine bessere Verhandlungsposition, wenn es um die Themen Besetzungen  in mehrheitlich weißen Redaktionen geht. Sprecht und schreibt und vernetzt euch mit anderen Frauen im Journalismus. Schmiedet Allianzen, seid laut, stellt Fragen (egal wie dumm sie euch vorkommen) und schiebt euch Aufträge und Jobs zu.

    Du hast ja auch einen Podcast! Erzähl uns ein wenig mehr darüber?

    Unser Podcast ‘hartunfair’ wurde von meiner Freundin und Journalistin Yelda Türkmen initiiert. Wir (Sie, Ari Christmann und ich) sprechen hauptsächlich über Politik in Deutschland und weltweit, aber auch über Popkultur und Quatsch.

    Was ist deine/ eure Motivation dahinter?

    Wir drei sind seit ein paar Jahren gut befreundet und reden privat ziemlich viel über diese Themen. Ich glaube, dass unsere anderen Freunde langsam die Schnauze voll von uns hatten und da haben wir uns gedacht, dass wir jetzt mal andere Menschen damit nerven. Aber in aller Ernsthaftigkeit: Uns hat ein Podcast gefehlt, indem auf Augenhöhe und ohne super sperrige akademische Sprache über Themen gesprochen wird, die um uns herum passieren. Unsere Perspektiven finden in der weiß-deutschen Medienlandschaft häufig nicht statt. Yelda als POC und Mensch mit Fluchterfahrung, Ari als jüdischer Mann und ich als Schwarze Frau haben oft einen anderen Blick auf Dinge. Ich finde es wichtig, dass in unserer Gesellschaft und in der Medienlandschaft mehr Perspektiven mit einbezogen werden und mehr Stimmen gehört werden.

    Darüber hinaus, bist du auch noch die Meme-Queen! Was ist dein liebstes?

    Boah, ich kann mich nicht für ein Meme entscheiden. Es gibt so viele! Zurzeit feier ich Nollywood-Memes extrem. Es gibt aber auch ein paar ruandische Meme Seiten, über die ich mich richtig kaputt lache. Migra-Memes feier ich sowieso am meisten. Dann auch alles, was es auf Galeria Arschgeweih gibt.

    Ansonsten find ich das Megan Thee Stallion Meme, wo sie ein Gericht würzt ziemlich witzig. Ach, ich könnte jetzt stundenlang weitermachen.

    Wie genau entstehen sie? Erzähl uns ein wenig mehr über den Prozess?

    Ich baue ja nicht so viele Memes, wie alle immer denken. Aber ich liebe es, dass ich diesen Ruf habe, haha.  Zum Beispiel war ich letzte Woche sehr krank und habe neben starken Meds auch ziemlich viel Schrott gegessen. Das wirkt sich natürlich auf die Verdauung aus. Und als ich gestern so im Bett lag und ein Bild von Kim und Kourtney Kardashian sah in ihren grässlichen, hautengen, poop-farbenen Balmain Anzügen, musste ich daraus ein Meme basteln. Aber ich hab mich nicht getraut eine Meme über Kacke auf meiner Insta-Seite zu veröffentlichen, also hat es nur für die Story gereicht.

    Erzähl uns etwas über dich, das noch niemand weiß?

    Puh, ich bin ziemlich offen, darum habe ich so gut wie keine Geheimnisse. Hmm, ich bin ziemlich nah am Wasser gebaut, rede oft mit mir selbst und grusele mich extrem schnell.

    Wir sind ja schon gut ins Jahr 2020 gestartet. Was steht bei dir an?

    Dieses Jahr steht einiges bei mir an. Über vieles darf ich noch nicht sprechen, weil es noch nicht in trockenen Tüchern ist aber weitere Podcasts und TV-Show(s) stehen eventuell an. Außerdem will ich im Sommer wieder nach Kigali und Familie besuchen.

    Wo und wie können wir uns mit dir austauschen?

    Am meisten bin ich auf Twitter zu finden, aber auch Instagram benutze ich häufig.

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