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    Sarah Everard

    Willkommen in unserer Welt

    Ein Kommentar zum Sarah Everard Fall 

    Wenn eine Frau entführt und getötet wird, ist das schlimm. Unabhängig ihrer Race. Doch Letzteres entscheidet, ob die Mehrheitsgesellschaft sich für den Vorfall überhaupt interessiert. Der Mord an Sarah Everard zeigt: Die Polizei ist nicht nur für rassifizierte Menschen gefährlich. Können wir nun endlich dazu übergehen, über unser gesellschaftliches Gewaltproblem von Männern gegenüber Frauen und  Nicht-Binären Personen zu sprechen?

    Sarah Everard tat alles richtig

    Sie ging früh nach Hause, telefonierte mit ihrem Freund am Handy, entschied sich für die längere, dafür beleuchtete Route entlang einer belebten Straße im Süden Londons zu laufen. Trotzdem kam Sarah Everard  am 3. März 2021 nie zu Hause an. Die 33-jährige Marketingmanagerin wurde in Clapham Common entführt. Kurze Zeit später wurden ihre Überreste in einem Waldstück in der Nähe von Ashford, Kent, entdeckt. Der Täter ist bereits gefasst. Es handelt sich um Wayne Couzens, ein Beamter der Metropolitan Police. Seitdem herrscht im Netz unter den Hashtags #haveyouarrivedhome und #areyouhome eine Debatte über die Sicherheit von Frauen auf dem Weg nach Hause. In Großbritannien, aber auch hier vor Ort in Deutschland. In London kam es zu Protesten. Die Polizei ging unter anderem von Tür zu Tür und erklärte: Liebe Frauen, bleibt zuhause.

    Sarah Everard

    “Freund und Helfer”? Nicht für rassifizierte Menschen

    Vermutlich ist aufgrund des Black Lives Matter Sommers nun auch in der letzten Bude durchgesickert, dass Menschen, die rassifiziert werden, bei der Polizei nicht unbedingt an ihren „Freund und Helfer“ denken. Das sollte eigentlich ausreichen, damit wir diesen Umstand ernst nehmen. Doch wir leben in einem Land, das nicht bei den größten gesellschaftlichen Herausforderungen ansetzt, sondern bei den kleinsten. Schwarze Menschen und ihre Erfahrungen sind kein Maßstab. Weiße Erlebnisse sind es. Die Argumentationschleife lautet: Schwarze sowie sonstige rassifizierte Menschen oder in irgendeiner anderen Form von der willkürlich gesetzten Norm abweichenden Personen sind zu involviert, um „neutral“ zu bleiben. Sie sind zu “emotional”, um zu entscheiden, zu “betroffen”, als das sie diskutieren könnten. Dieser Gedanke ist allerdings eine Einbahnstraße. Dass Männer beispielsweise jeden Tag Gesetze erlassen, auch zum Thema Gewalt gegen Frauen und das, obwohl Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und gewaltätige Übergriffe in beispielsweise Partnerschaften zu 98,1 Prozent von Männern begangen werden, ist natürlich irrelevant.

    Sarah Everard

    Gewalt ist nicht fremd, sie ist ziemlich nah

    Der Mord an Sarah Everard weckt Menschen auf, die Gewalt reflexartig als fremd verorten. Dabei zeigt die Statistik, dass in 70 Prozent der Fälle die eigene Wohnung Tatort einer Vergewaltigung ist. Der Täter ist selten unbekannt. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede Vierte wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten.

     

    Sarah Everard war weiß, aus dem Mittelstand und hat sich “richtig” verhalten. Das macht ihren Tod – unerklärlich. Die sonstigen Abwehrmechanismen funktionieren nicht. Diese machen Frauen gerne mitschuldig. Wie kurz war der Rock, *trans- oder nicht *trans-sein, handelte es sich doch um einen vermeintlichen Ehrenmord? Nope, es gibt kein “Alibi.” Es war ein Polizist. Der eigentlich dafür da ist, “uns” zu schützen. Die Empörung ist groß. Wir sagen: Willkommen in unserer Welt. Es sitzt tief, wenn es keine Ausreden mehr gibt. Können wir es nun ernst nehmen oder muss noch jemand sterben?

    Sarah Everard

    „Schreib mir, wenn du zu Hause angekommen bist,“ sollte nicht normal sein

    Für mich ist es normal, meiner besten Freundin zu schreiben, dass sie sich melden soll, wenn sie zu Hause angekommen ist. Es ist wie Zähne putzen. Beides beruhigt mich und gibt mir das Gefühl, dass ich präventiv handle. Das eine sollte nicht nötig sein. Es ist nicht in Ordnung, dass Gewalt gegenüber Frauen normal ist. Ob in Großbritannien oder hier vor Ort in Deutschland. Je mehr Diskriminierungen eine Person abbekommt, desto höher ist der Grad an Gewalt, die diese erlebt. Verbal und physisch. Genau deswegen sollten wir eine Philosophie pflegen, in der wir genau diesen Menschen zuhören. Denn es reicht. Gewalt gegenüber Frauen und Nicht-Binären Personen muss enden. Wir sollten keine Angst haben, wenn wir abends nach Hause gehen. Ob weiß, Schwarz, muslimisch oder trans*. Es geht nicht nur um Sarah Everard, sondern auch um all die Betroffenen, deren Geschichten nicht gehört werden.

    Ciani-Sophia Hoeder

    Ciani

    Ein Online-Lifestylemagazin für afrodeutsche Frauen schaffen. Genau das hat sich die 29-jährige Berlinerin in den Kopf gesetzt. Nun ist Cianis Traum wahr geworden. RosaMag informiert, inspiriert und empowert Schwarze Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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