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    Afrikan Filmfestival Köln 2019

    Jenseits von Europa: Das Afrika Film Festival in Köln startet

    Was ist das Afrika Filmfestival? 

    “Durch die deutsche Perspektive gehen viele Informationen verloren,” findet die Mitorganisatorin Esther Donkor vom “Afrika Filmfestival” in Köln. Ab heute bis zum 29.09.2019 erwartet die Besucher*innen insgesamt 75 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 23 afrikanischen Ländern und der Diaspora. Seit über 17 Jahren wird das Event von der FilmInitiativ Köln e. V. mit der Intention organisiert, Werken und Kreativen eine Plattform zu bieten, die auf den Spielplänen von kommerziellen Kinos abstinent bleiben. Mit Bewegtbild, Vorträgen sowie Seminaren soll bei den Gästen das Interesse geweckt werden, in die Filmkunst und in panafrikanische Diskussionen einzutauchen. Was euch genau erwartet, haben wir von der Mitorganisatorin Esther Donkor erfahren:  

    Filme aus Afrika haben mehr als Baströckchen zu bieten

    “Jenseits von Europa” so lautete der ursprüngliche Name des Festivals, als es 1988 startete. Die Fokussierung auf Filme aus und von Afrikaner*innen und der afro-diasporischen Community entwickelte sich erst ab 1992. “Beim ersten Mal, saß ich mit Tränen in den Augen im Kino,” so Esther, während sie erklärt, wie sie zum Festival dazugestoßen ist. “Wenn es Filme über Afrika gab, dann waren die Baströckchen-mäßig.” Damit spricht Esther bereits die große Stärke dieser Veranstaltungsreihen an. “Eigentlich gibt es einen Blick von außen auf den afrikanischen Kontinent, doch wir schaffen einen gesamten Blick. Das ist etwas ganz besonderes.” Was Esther damit meint, ist unter anderem die Tatsache, dass Zufluchtsuchende aus Afrika innerhalb des Kontinents in Nachbarländer fliehen, statt nach Europa. Die sogenannten “Binnenvertriebene” flohen 2018 nach Kolumbien (7,8 Millionen), Syrien (6,2 Millionen), Kongo (5 Millionen) oder nach Äthiopien (2,6 Millionen), laut der UNO Flüchtlingshilfe. “Man kann im Internet nach vielem suchen, aber wenn nicht darüber berichtet wird, gibt es einen einseitigen Blick,” fasst sie zusammen. Deshalb konzentriert sich das Festival in diesem Jahr auf das Thema “Fundamentalismus und Migration”. 

    “Die Welt ist nun einmal unbequem”

    Mehrere Generationen, ein Jahr auf unterschiedlichen Festivals weltweit, netzwerken, Gespräche – “Nach dem Festival ist vor dem Festival,” erklärt Esther den Prozess, wie das Team sich für passende Filme entscheidet. So fliegen sie nach Südafrika, Burkina Faso, sprechen mit Kreativen, um die richtige Auswahl zu treffen. Das klingt eigentlich nach einem Traumjob, doch Esther schüttelt ab. “Viele Themen sind schwer,” erklärt sie und sieht die Notwendigkeit komplexe Themenbereiche in einem Filmformat zu integrieren: “Die Welt ist unbequem. Nicht nur, aber in einem Land, wie Deutschland, gehen viele wichtige Sachen verloren.” 

    Die Highlights auf dem Afrika Filmfestival 2019

    “Ich freue mich sehr auf ‘Ghana for you’, aufgrund meines ghanarischen Hintergrund,” erläutert Esther. Dabei handelt es sich um eine Dokumentation, von einem jungen Mann, der in Ghana geboren und aufgewachsen ist und nach London zieht. Nach einigen Jahren in Großbritannien, kehrt er in seine Heimat zurück und versucht herauszufinden, warum viele Menschen aus Ghana nach Europa möchten? Zudem freut sich Esther auf die Diskussion am Montag in der Zentralbibliothek über die politische Situation in Brasilien. Das Land ist mit 55,9 Millionen Einwohner, das größte Land mit einer afro-diasporischen Gruppe der Welt. Mit dem neuen rechtsextermen Präsident Bolsonaro brennt nicht nur der Amazonas, auch die Umstände für Schwarze Kreative wird komplexer. Weitere Highlights laut Esther sind “The burial of Kojo”, “The Mercy of the Dschungel”, welches den Krieg in Ruanda verarbeitet, “Hell County” über eine Schwarze Community in den USA sowie der südafrikanische Film “The Harvester”, welcher eine weiße Sekte in Südafrika begleitet. “Leute kommt vorbei, lasst euch darauf ein, ein paar Filme aus Afrika anzuschauen, schaut ins Programm, sucht euch etwas aus. Ich bin jeden Tag vor Ort,” ruft Esther mit einem schmunzeln euch auf. 

    Crowdfunding-Kampagne startet

    Das Festival wird von Jahr zu Jahr größer, doch die Mammutarbeit lastet auf den Schultern von sechs festen Teammitglieder*innen. Dabei ist lediglich eine Person in Vollzeit angestellt. Von Jahr zu Jahr kämpfen die Initiator*innen, um neue Fördergelder. “In den letzten Jahren hat es sich erschwert, ein Visum für die Künstler*innen zu erhalten,” beobachtet Esther. Das und ausbleibende Gelder sorgen dafür, dass der Verein nun mit einer Crowdfunding-Kampagne startet. Gemeinsam mit dem Start der ersten Veranstaltung beginnt auch die Kampagne. Schaut unbedingt vorbei, um dazu beizutragen, eine afrikanische Perspektive in Deutschland, in den Kinosälen zu erhalten. 

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