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ROSAMAG ist ein Online-Lifestylemagazin, dass afrodeutsche Frauen und Freunde informiert, inspiriert und empowert. ROSAMAG porträtiert die facettenreichen Lebenswelten der modernen schwarzen Frau. Von natürlichen Pflegetipps für Afrolocken, inspirierenden Interviews, mitreißenden Kommentaren und beflügelnden Reportagen - Wir zelebrieren afrodeutsche Frauen! Wir möchten Vorbilder schaffen und unsere Diversität zeigen.

    Schwarze Frauen und die nachhaltige Modeszene

    Schwarze Frauen und die nachhaltige Modeszene

    Für mehr Diversität in der nachhaltigen Modeszene

    Nachhaltige Mode ist nicht besonders divers. Dabei meine ich nicht die Plakate, die mit lächelnden People of Color befüllt sind. Es gibt drei Schwarze Slow Fashion Bloggerinnen und zwei nachhaltige Modedesignerinnen im deutschsprachigen Raum. Das war´s. Zugegeben, die gesamte Fashionindustrie nutzt Vielfalt primär für Kampagnen, statt in den Entscheidungsebenen. Doch eines der stärksten Argumente nachhaltiger Mode speist sich aus den Skandalen von Bränden sowie den eingestürzten Fabriken in Textil-Billigländern wie Bangladesch oder Pakistan, der Menschenrechte, die Umwelt und das Tierleid. Wenn Mode auf den Rücken von Women of Color produziert wird, wie kommt es, dass im deutschsprachigen Raum kaum Schwarze Frauen in der grünen Mode Elite einen Platz finden? 

    Die Modebranche ist nicht besonders lukrativ

    Vor einer Woche traf ich mich mit Buki Akomolafe. Dank der Fashion Changers, die Community-Plattform rund um das Thema nachhaltig produzierter Mode,  wurde ich auf sie aufmerksam: Eine der zwei Schwarzen grünen Bekleidungs-Designerinnen. Sie erklärte mir, dass sie den Begriff “Bekleidung” statt “Mode” bevorzugt. Letzterer wurde durch *Fast Fashion Konzerne etwas verwässert. Es hätte eine Wegwerf-Konnotation und genau das ist es, dass Buki ändern möchte. Daher fühle sie sich mit dem Begriff Bekleidung wohler. Als ich sie fragte, warum sie eine der wenigen nachhaltigen Fashion Designerinnen  in Deutschland sei, zuckte sie mit den Schulten, überlegte und erklärt, dass sie nicht weiß, woran es liegen könnte. Ähnlich wie im Journalismus ist der Berufsweg eine*r Designer*in ungewiss. Einige wenige verdienen viel Geld, die meisten anderen, spärlich. In ihrem Studium hatte sie zwei weitere Schwarze Studienkolleg*innen getroffen. “Sie haben sich nicht so wirklich für nachhaltige Bekleidung interessiert, sondern für Mode” so Buki. Aus diesem Grund wählen primär Menschen diesen Weg, die ein sicheres Auffangnetz haben. Finanzielle Unterstützung aus der Familie, Kontakte, um in gewisse Räume zu gelangen – All das, was Menschen mit einem Migrationshintergrund nicht immer vorweisen können. Es ist machbar, aber es ist verdammt hart.

    Haben Blogger*innen das Henne-Ei-Problem?

    Ein Label zu gründen, wie es Buki tat, erfordert darüber hinaus ein hohes finanzielles Risiko. Im Vergleich dazu, ist die Eintrittshürde in der Blogger*innen Welt geringer. Doch auch hier gibt es lediglich eine handvoll. Phoenomenal, ein Blog über nachhaltige Mode von Phoebe, Sarah.Satisgreen, schreibt über Minimalismus, Mo_Lateef ist ein Stylist und Social Entrepreneur sowie Julia Dalia, Model und Influencerin, die sukzessive den Weg zur nachhaltigen Mode wagt, allerdings noch vermehrt über Fast Fashion berichtet. Doch das war es schon. Liegt es an einem Henne-Ei-Problem. Kaum People of Color über die es zu berichten gibt?

    Für mehr Diversität in der nachhaltigen Modeszene

    Wir schreiben viel über nachhaltige Pflegeprodukte. Einfach, weil es ein langes, strukturelles System gibt, das Schwarzen Frauen vermittelt, dass sie mit ihren eigenen phänotypischen Erscheinungsbild nicht dem Schönheitsideal des globalen Nordens entsprechen. Das führt dazu, dass chemische Haarglättungsmethoden, wie der Relaxer, in der Schwarzen Community weiterhin weit verbreitet sind, obwohl es zu Gebärmutterhalskrebserkrankung, Brustkrebs, Myome und Zysten führt. Mit der Modeindustrie ist es anders, aber ähnlich. Der jüngste Skandal von der deutschen Elle, indem Schwarze Menschen als “Trend” deklariert wurden, zeigt: Wie weit Schwarze Personen und People of Color vom Modebetrieb entfernt sind. Feminismus und Fast Fashion gehen nicht einher. Ich kann mich nicht für die Rechte von Frauen stark machen, was dann allerdings bei meinem von H&M gekauften Schlüpfer endet. Gravierender ist es mit der grünen Mode, die vor allem die verheerenden Arbeitsbedingung mahnt, für Umweltgerechtigkeit plädiert und Tierrechte. Doch nachhaltige Mode hat das Potential nicht nur das Verständnis der Produktion von Bekleidung zu verändern, sondern auch das Thema Inklusion, Partizipation und Empowerment nachhaltig zu verändern. Genau das möchten wir gemeinsam mit euch angehen. Wir werden in den nächsten Monaten mehr über die grüne Szene berichten und freuen uns, wenn ihr Menschen kennt, die Lust haben mit uns gemeinsam die grüne Fashionszene gerechter zu gestalten.

    Gib deinen Senf dazu!